rbb24
  1. rbb|24
  2. Politik
Video: rbb|24 | 08.09.2020 | Material: Abendschau | Quelle: Pudwell

Angaben des Bezirks Neukölln

Illegale Party in der Hasenheide kostet fast 90.000 Euro

Ende Juli feierten laut Polizei etwa 3.000 Menschen eine illegale Party in der Hasenheide in Berlin-Neukölln. Jetzt bringt eine parlamentarische Anfrage ans Licht: Die Kosten für Reinigung und Schäden an Pflanzen sind enorm - der Bezirk zeigt sich verärgert.

Nach der aufsehenerregenden illegalen Party im Berliner Volkspark Hasenheide Ende Juli beziffert der Bezirk Neukölln die Kosten für Reinigung und Schäden an Pflanzen auf knapp 88.000 Euro. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Antwort der Innenverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage des FDP-Abgeordneten Bernd Schlömer hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuerst hatte am Dienstag der "Berliner Kurier" darüber berichtet.

Der Neuköllner Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) zeigte sich am Dienstag verärgert: "Spätestens mit dieser Bilanz sollte allen klar sein, dass Partys in Grünanlagen keine Option sind", sagte Hikel. Es gehe um Müllentsorgung, noch gravierender seien aber die Schäden an der Vegetation.

Allein die Rasenerneuerung kostet 40.000 Euro

Bei der Party in der Nacht auf den 26. Juli hatten nach Polizeiangaben rund 3.000 Menschen im Park gefeiert. Die Auflösung dauerte mehrere Stunden. Auf eine Frage Schlömers zu den Kosten für den Polizeieinsatz schrieb die Innenverwaltung, dies werde nicht gesondert erhoben.

Laut Aufstellung des Bezirks wurden in dem Park gerade erneuerte Rasenflächen komplett zerstört, Kostenpunkt rund 40.000 Euro (netto). Flächen mit Sträuchern seien großflächig zerstört worden, das schlage mit geschätzt 30.000 Euro (netto) zu Buche. Unter anderem mussten Flächen wegen Fäkalien gewässert und Glasscherben, Konfetti, Kronkorken und Kippen abgeharkt werden. Hikel betonte, er wolle, dass Grünanlagen zur Erholung für alle dienen. "Und das geht nur, wenn wir sie schützen und besser pflegen können."

Mehrfache illegale Partys im Sommer

"Unorganisierte Zusammenkünfte wie die illegale Party in der Hasenheide sind höchst riskant und aktuell unangebracht, auch wenn sich Einige danach sehnen sollten", sagte FDP-Politiker Schlömer. Darüber hinaus belasteten sie die städtische Gemeinschaft und die Haushalte. "90.000 Euro sind zu viel."

Unter anderem in der Hasenheide feierten Menschen über den Sommer wiederholt illegale Partys. Polizei und Ordnungsamt zeigten nach dem Vorfall Ende Juli verstärkt Präsenz.

Freiwillige sammeln Partymüll

Unterdessen haben am vergangenen Sonntagmorgen mehrere Freiwillige im Volkspark Hasenheide Müll einer vorangegangenen Party weggeräumt. Dem entsprechenden Aufruf der Berliner Clubcommission folgten mehrere Dutzend meist junge Leute. Begleitet wurde die Aufräumaktion von Musik, die von DJs vor Ort aufgelegt wurde.

Artikel im mobilen Angebot lesen