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Audio: Inforadio | 30.10.2020 | Kirsten Buchmann | Quelle: dpa/Igor Soban

Corona-Stufenplan in Kraft

Warnstufe Gelb an über 700 Berliner Schulen

Der Vier-Stufen-Plan für Berliner Schulen ist am Donnerstag in Kraft getreten. Angesichts der Corona-Pandemie gilt zwar für keine Schule Grün - also Unterricht ohne jede Einschränkung. Aber die höchste Alarmstufe ist auch selten.

In lediglich zwei Berliner Schulen steht die Corona-Ampel gemäß des seit Donnerstag geltenden Stufenplans auf Rot. Die beiden betroffenen Oberstufenzentren können damit wegen der dort vorherrschenden Corona-Dynamik keinen Regelunterricht mehr anbieten, teilte die Senatsverwaltung für Bildung am Freitag mit. In beiden Schulen wurde deshalb auf kleinere Lerngruppen und eine Mischung aus Präsenzunterricht und Lernen zu Hause umgestellt.

Keine Schule auf Grün - Nachholbedarf in 170 Schulen

Als unproblematisch, also Stufe Grün, gilt derzeit keine der 874 Schulen. Wie die Bildungsverwaltung weiter mitteilte, wurden 702 Schulen in die Stufe Gelb eingeordnet, die nach Grün kommt. Dort sollen verstärkte Hygieneschutzmaßnahmen ergriffen werden.

170 Schulen stehen auf Orange, wo noch mehr Maßnahmen wie eine Maskenpflicht im Unterricht greifen sollen. Auch hier wird weiter Regelunterricht angeboten. Maskenpflicht während des Unterrichts gilt bislang in Berlin nur für gymnasiale Oberstufen und Berufsschulen.

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Einstufung jeden Donnerstag

Der in vier Stufen unterteilte Plan war in den Herbstferien angekündigt worden, am Donnerstag trat er in Kraft. Danach bedeutet:
- Grün: Regelunterricht
- Gelb: Regelunterricht mit verstärktem Hygieneschutz
- Orange: Regelunterricht mit noch stärkerem Hygieneschutz
- Rot: Alternativszenario - Mischung aus Präsenzunterricht und schulisch angeleitetem Lernen zu Hause.

Jeden Donnerstag sollen die Schulen eingestuft werden, am Freitag werden dann, so der Plan, Schüler, Eltern und Pädagogen informiert. Die jeweiligen Maßnahmen sollen jeweils ab dem auf den Donnerstag folgenden Montag umgesetzt werden müssen. Grundsätzlich gilt, dass Oberstufen- und Berufsschüler einen Mund-Nasenschutz auch im Unterricht tragen müssen. In den Lehrerzimmern besteht eine Maskenpflicht.

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GEW fordert mehr Transparenz

Der Plan mit vier Stufen war vor den Herbstferien als Reaktion auf steigende Corona-Infektionszahlen in Berlin beschlossen worden. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht ihn skeptisch und forderte am Freitag mehr Transparenz. "Es ist nicht konkret nachvollziehbar, auf welcher Grundlage die Einstufungen erfolgen", erklärte die GEW-Landesvorsitzende Doreen Siebernik. "Das trägt zur Verunsicherung in den Schulen bei."

Die Einstufungen seien von Bezirk zu Bezirk sehr unterschiedlich. "Eine Entsprechung zum bezirklichen Infektionsgeschehen ist nur bedingt zu erkennen," so Siebernik. So seien in Neukölln mit der höchsten Zahl an Infizierten nur vier Schulen in die Stufe Orange eingeordnet, in Reinickendorf hingegen alle 63 Schulen. Dort sei die Infektionszahl aber niedriger.

Sendung: Abendschau, 30.10.2020, 19:30 Uhr

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