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Audio: Inforadio | 12.12.2020 | Klemens Schulze | Quelle: www.imago-images.de/Müller

Corona-Lage "sehr ernst"

Nonnemacher warnt vor Überlastung der Krankenhäuser

Brandenburgs Gesundheitsministerin Nonnemacher befürchtet, dass sich die Situation in den Krankenhäusern wegen der vielen Neuinfektionen weiter zuspitzt. Wegen der Überlastung des Gesundheitswesens forderte sie im rbb auch ein Böllerverbot zu Silvester.

Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Grüne) hat die geplante Verschärfung der Corona-Maßnahmen verteidigt. "Die Lage ist sehr ernst", betonte die Grünen-Politikerin am Samstag im rbb. Sie habe große Sorge, dass sich ganz Ostdeutschland zu einem Hotspot entwickelt.

Beratungen über harten Lockdown

Brandenburg will öffentliches Leben weitgehend einschränken

Forderung nach bundesweitem Böllerverbot

Am Freitag hatte sich die Landesregierung mit den Verwaltungsspitzen darauf verständigt, ab Mittwoch einen Großteil des Einzelhandels zu schließen. Auch Ausgangsbeschränkungen und ein Alkoholverbot in der Öffentlichkeit sind geplant.

Darüber hinaus sprach sich Nonnemacher für ein Böllerverbot zu Silvester aus. In der Silvesternacht gebe es erfahrungsgemäß zahlreiche Verletzte, die medizinisch versorgt werden müssten. Sie schränkte allerdings ein: "Das müsste dann deutschlandweit einheitlich geregelt werden - das können sie sonst niemanden mehr vermitteln", sagte Nonnemacher im rbb-Inforadio.

Eindringlich warnte Nonnemacher vor einer weiteren Überlastung der Krankenhäuser. Beim Höchstwert von 972 gemeldeten Neuinfektionen am Freitag im gesamten Land seien zwei Landkreise mit ihrer Zahl der Ansteckungen noch gar nicht erfasst worden. Sie gehe deshalb von über tausend neuen Erkrankungen aus, sagte Nonnemacher. Das mache sich aber erst in zehn bis 14 Tagen in den Intensivstationen der Kliniken bemerkbar. Patienten müssten aber bereits in andere Krankenhäuser verlegt werden, weil es lokal zu Engpässen komme, räumte Nonnemacher ein.

Am Samstagvormittag wurden 1.019 neue Fälle in Brandenburg gemeldet.

Kritische Lage in OSL

Der Süden Brandenburgs verzeichnet derzeit die höchsten Ansteckungen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. Hotspot ist der Kreis Oberspreewald-Lausitz mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 560,5 (Stand Samstag).

Die Kliniken im Süden schlagen Alarm. Das größte Krankenhaus, das Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus, und auch das Klinikum Niederlausitz in Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz) haben einen Hilfeaufruf an die Bevölkerung gestartet, weil sie zur Versorgung von Covid-Patienten Personal brauchen. Rückmeldungen gab es laut Kliniken bereits.

Sendung: Inforadio, 12.12.2020, 08.29 Uhr

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