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Audio: Inforadio | 16.12.2020 | Martin Polansky | Quelle: dpa/R. Utrecht

Coronavirus

Berlin stellt sich auf Impfbeginn am 27. Dezember ein

Bundesgesundheitsminister Spahn hat die Gesundheitsminister der Länder über den Stand bei der Zulassung des Corona-Impfstoffs informiert. Die Senatsverwaltung für Gesundheit stellt sich nach eigenen Angaben auf einen Impfbeginn nach Weihnachten ein.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) am Mittwochabend "über die zu erwartende Zulassung und Zulieferung des Impfstoffes von Biontech" informiert, wie die Senatsverwaltung für Gesundheit mitteilte. "Für die Bundesländer ergibt sich daraus der 27.12 als Starttermin für die Impfungen gegen das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2." Insbesondere solle begonnen werden, in Pflegeheimen Impfungen anzubieten.

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Nach einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (Stiko) sollen zuerst Bewohner von Pflegeheimen, Menschen über 80 und besonders gefährdete Mitarbeiter des Gesundheitswesens die Möglichkeit für eine Impfung bekommen. Auf Basis der RKI-Empfehlung erstelle das Bundesgesundheitsministerium eine Rechtsverordnung, teilte Ministeriumssprecher Hanno Kautz am Montag mit.

In einer zweiten Prioritätengruppe sollen dann die 75- bis 80-Jährigen sowie etwa Bewohner von Demenzeinrichtungen Impfungen Angeboten bekommen. Zudem zählt zu dieser zweiten Gruppen auch Personal im stationären oder ambulanten Dienst in Einrichtungen für Demenzkranke oder geistig Behinderte. Auch bei ihnen gilt das Risiko als "hoch". Ihre Zahl wird auf mehr als 6,7 Millionen Personen bundesweit geschätzt.

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Zweite Prioritätengruppe: 75- bis 80-Jährige

In eine dritte Gruppe sortiert die Stiko mehr als 5,5 Millionen Menschen ein, die etwa zwischen 70 und 75 Jahre alt sind, schwere Vorerkrankungen oder Kontakt mit Schwangeren haben. Dazu gehört auch das allgemeine Personal im öffentlichen Gesundheitsdienst.

In Berlin war ursprünglich geplant, in einem ersten Schritt 900.000 Menschen gegen das Virus zu impfen. In der vergangenen Woche erklärte die Senatsverwaltung für Gesundheit, dass Berlin zunächst nur etwa 720.000 Dosen erhalten werden. Am Mittwoch reduzierte dann Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) auch diese Erwartung. Sie gehe eher von vorerst 585.000 Impfdosen aus, wie sie in einem rbb-Interview sagte.

Danach sollten laut Stiko Personen mit weniger gravierenden Vorerkrankungen, die Altersgruppe zwischen 65 und 70 Jahren, Lehrer, Erzieher sowie Menschen mit prekären Arbeitsverhältnissen wie Saisonarbeiter, Beschäftigte in Verteilzentren oder in der fleischverarbeitenden Industrie zum Zuge kommen. Hier wird die Gruppe auf 6,5 Millionen geschätzt.

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Eine fünfte Prioritäten-Gruppen umfasst dann etwa Beschäftigte im Einzelhandel, Polizisten, Feuerwehrleute oder andere Angehörige im Bereich der sogenannten kritischen Infrastruktur des Staates, sowie Personen zwischen 60 und 65 Jahren. Zu dieser Gruppe gehört auch "Personal in Schlüsselpositionen der Landes- und Bundesregierungen". Erst danach soll die große Masse der Bevölkerung von rund 45 Millionen Personen, bei denen das Risiko als am niedrigsten angesehen wird, die Möglichkeit einer Impfung bekommen. Dies betrifft die Personen unter 60 Jahren, die nicht zu einer der oben genannten Gruppen gehören.

In Berlin soll nach derzeitigem Stand zunächst in der Messehalle 11, den stillgelegten Flughäfen Tegel und Tempelhof, im Velodrom in Prenzlauer Berg, im Erika-Heß-Eisstadion in Wedding und in der Arena in Treptow geimpft werden.

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