Corona-Pandemie - Sechs Standorte für Berliner Impfzentren stehen fest

Di 17.11.20 | 19:00 Uhr
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Eine Frau steht auf der Dachterrasse am Flughafen Berlin Tegel (Quelle: imago-images/Xander Heinl)
Video: Abendschau | 17.11.2020 | Ulli Zelle | Bild: imago images/Xander Heinl

An sechs zentralen Standorten in Berlin sollen Menschen gegen das Coronavirus geimpft werden können - und das womöglich schon ab Dezember. Gesundheitssenatorin Kalayci konkretisierte am Dienstag die Impfpläne des Senats.

Die Standorte der sechs geplanten Berliner Impfzentren stehen fest. Am Dienstag wurden sie vom Berliner Senat bekanntgegeben.

Demnach werden in der Messehalle 11, in den stillgelegten Flughäfen Tegel und Tempelhof, im Velodrom in Prenzlauer Berg, im Erika-Heß-Eisstadion in Wedding und in der Arena in Treptow Impfzentren aufgebaut.

Frühestens im Dezember soll es losgehen

Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) teilte nach einer Sitzung des Senats am Dienstag mit, wie und ab wann die Impfungen in Berlin durchgeführt werden könnten. Der Impfbeginn hänge von der Zulassung der Impfstoffe ab, sagte Kalayci. "Wir bereiten uns auf Dezember als frühest möglichen Termin vor."

Unklar ist demnach auch noch, wie viele Impfdosen Berlin letztlich bekommt. Fest stehe aber, dass Deutschland vom EU-Anteil 18 Prozent bekomme, davon wiederum würden fünf Prozent an Berlin abgeführt, so die Gesundheitssenatorin. Berlin stelle sich damit auf 900.000 Impfdosen ein, die in einer ersten Lieferung eintreffen könnten. Diese würden in der ersten Impfphase in den sechs Berliner Impfzentren verabreicht.

Zunächst werden 450.000 Menschen in Berlin geimpft

Jeder Impfling benötigt demnach voraussichtlich zwei Impfungen. Dazwischen liegen 21 Tage beim Impfstoff von Biontech sowie 28 Tage beim Impfstoff Astra Zeneca. Damit könnten zunächst 450.000 Menschen in Berlin geimpft werden, 400.000 voraussichtlich in den Impfzentren. Wie genau priorisiert wird, steht nach Kalayci noch nicht fest. Man warte hier auf eine bundesweit einheitliche Liste, die von einer Expertenkommission "hoffentlich zeitnah" fertiggestellt werde, so Kalayci.

Bis diese Liste vorliege, bereite sich Berlin zunächst darauf vor, dass vor allem über 75-Jährigen eine Impfung angeboten wird. Dieser Personenkreis umfasse knapp 390.000 Berlinerinnen und Berliner, daneben 22.500 Menschen, die sich in stationärer Pflege befinden. Zu priorisierten Personengruppen gehörten zudem 22.000 Beschäftigte in Pflegeheimen sowie 53.000 Beschäftigte in Krankenhäusern.

Terminvergabe per Telefon

Wie genau die Impfkandidaten in die Zentren eingeladen werden, steht nach Auskunft Kalaycis noch nicht fest. Geplant sei, das sie angeschrieben werden und dann über einen Telefonservice als "bundeseinheitliches Modul" einen Termin vereinbaren können. Allerdings sei unklar, ob und wann diese Lösung komme, sagte die Senatorin mit Blick auf den Bund. Bettlägerige Menschen könnten zuhause oder auch im Pflegeheim direkt geimpft werden.

Impfungen dauern jeweils zwei Minuten und werden von medizinischem Fachpersonal durchgeführt, kündigte Kalayci an. Beratungen und Aufklärungsgespräche sowie Anamnesen würden medizinische Fachangestellte absolvieren, so Kalayci. Sie habe von der Kassenärztlichen Vereinigung bereits positive Rückmeldung bekommen, dass dafür genug Personal bereitstehe. Um die Registrierung der Impfpersonen könnte sich die Bundeswehr kümmern, ein entsprechendes Amtshilfeersuchen könne gestellt werden, so Kalayci.

Standorte der Berliner Impfzentren (Quelle: mappa.pro)

Ab Frühling oder Sommer Impfungen beim Hausarzt

Die erste Phase der Impfungen solle spätestens bis zum Sommer abgeschlossen sein. Das Impfzentrum in der Messehalle 11 stehe vorerst bis April zur Verfügung. Geplant ist laut Kalayci, dass innerhalb von 40 Tagen etwa 800.000 Impfungen durchgeführt würden, also 20.000 pro Tag und 3.400 pro Impfzentrum. "Wichtig ist natürlich auch, dass das Impfzubehör da ist. Drei Ultratiefkühlschränke für die Lagerung der Impfstoffe mit einem Fassungsvolumen von jeweils 828 Litern sind schon bestellt und werden bald geliefert", betonte die Gesundheitssenatorin.

Ab Frühling oder Sommer könne dann die zweite Impfphase beginnen, die sich an die breite Bevölkerung richte. "Dann soll es Impfungen über Apotheken und Hausärzte geben", so Kalayci. Für eine Herdenimmunität sei eine Durchimpfung von 70 Prozent der Bevölkerung nötig. Sie hoffe auf eine breite Beteiligung an dieser freiwilligen Impfung.

Sendung: Inforadio, 17.11.2020, 14 Uhr

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54 Kommentare

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  1. 54.

    Wenn es so weiter geht, braucht es eh keine Impftermine mehr, denn dann hat Herr Steinmeier eh alle Impfdosen an arme Länder verschenkt.

  2. 53.

    Leute, das Corona Virus ist nicht neu. Vergesst nicht, dass daran schon seit fast 20 Jahren geforscht wird. Das ist der Grund, warum dieser Impfstoff überhaupt so schnell durchgehen kann. Erst beschweren sich alle, dass nichts gegen Covid-19 hilft, dann gibts was, und das is den Leuten auch wieder nicht recht.

  3. 52.

    Sicherheit geht vor Schnelligkeit, Wie sicher ist ein neuer COVID-19-Impfstoff?
    Können Nebenwirkungen ausgeschlossen werden? Fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker!!!
    Ein Impfstoff muss wirksam und sicher sein.


  4. 51.

    Ich hoffe, Sie müssen keinerlei Medikamente, nicht einmal ab und zu etwas gegen Kopfweh, nehmen. Diese haben nämlich die gleichen Prüfverfahren durchlaufen wie jetzt der Impfstoff. Sonst wären Sie womöglich lebensmüde.

    Manche Menschen sind aus Prinzip immer in Opposition und gegen alles. Wäre es beim Blick in den Spiegel möglich, gegen sich selbst zu sein, so träfe das auf Sie sicher zu.

  5. 50.

    Ich warte noch, ich bin ja nicht lebensmüde. Die Bundesregierung sollte zu Wohle des Volkes den "Impfstoff" an sich selbst testen.

  6. 49.

    Wäre es Ihnen denn umgekehrt genehmer gewesen? Erstmal Impfstoff und dann überlegen, wo die Impfungen stattfinden können?

  7. 47.

    Nun, die Nebenwirkungen einer Covid-Erkrankung sollen auch nicht ohne sein: Fatigue, diverse Organschäden, neuronale Beeinträchtigungen... und über die Langzeitschäden wissen wir auch noch nicht viel, da könnte z.B. durch eine geschädigte Bauchspeicheldrüse irgendwann Diabetes entstehen, ein vorgeschädigtes Herz-Kreislauf-System kann zu frühzeitiger Morbidität führen usw.
    Da ist mir ein Impfstoff, mit seeehr überschaubarem Potenzial für Nebenwirkungen tausendmal lieber. Das mRNA-Verfahren ist ja nicht neu, es wird seit mehreren Jahren an Menschen erprobt ohne Schwierigkeiten zu verursachen. Dass es noch keinen zugelassenen Impfstoff gibt, liegt bisher nur an der fehlenden Wirksamkeit. Da die Corona-Impfstoffe aber anscheinend wirken, steht einer schnellen Zulassung nichts im Weg. Leider werde ich in der Priorisierung eher ziemlich hinten stehen, aber ich hoffe, trotzdem schon vor nächstem Winter meine Impfung zu bekommen.

  8. 46.

    Ja, ich warte auch noch ein paar Jahre ab, bis die üblichen Beobachtungen von Wirkung und Nebenwirkungen durch sind.

  9. 45.

    Boah, geht echt JETZT SCHON das Gekloppe um den Impfstoff los? Ich fasse es ja nicht! Warum zum Henker seid ihr denn bitte so scharf auf irgendeine schnell vom Zaun gegrochenen Impfung? Ich lehne mich zurück und lasse anderen freiwillig den Vortritt (und beobachte erstmal schön welche Nebenwirkungen das Zeug so mit sich bringt..*hust*) Ein Hoch auf die freiwilligen Tester! Hehe...

  10. 44.

    Vielleicht könnten Sie aufhören, in allem etwas Negatives zu sehen? Es wird bald Impfungen gegen Corona geben. Das ist eine super positive Nachricht. Berlin wird es schaffen, das einigermaßen zu organisieren. Es wird bestimmt nicht alles perfekt laufen, aber es wird am Ende klappen.

  11. 43.

    Das sind doch mal positive Nachrichten! Ich freue mich, dass es am Dezember voraussichtlich mit der Impfung der Risikogruppen losgehen wird. ich hoffe, dass sich das Leben dann ab dem Sommer normalisieren wird und auch Sachen wie Kinobesuche und Theaterbesuche wieder möglich sein werden - und ab Herbst/Winter vielleicht sogar das Verreisen mit dem Flugzeug. Mit diesen Aussichten fällt einem das Durch- und Aushalten doch gleich ein wenig leichter.

  12. 42.

    Erst allen so richtig Angst machen und dann gehts los mit impfen um 11 Uhr wie Brömme in der Abendschau sagte. Er nannte keinen Tag. Nichts gegen Sie Hr. Brömme aber ich lasse den Coronahektikern Merkel, Spahn, Kalaicy, Lauterbsch und den vielen unbekannten und bekannten Coranahektikern den Vorrang.

  13. 41.

    @Susanne Haase: am besten Senat fragen,
    https://www.berlin.de/sen/gesundheit/
    aber derzeit suchen auch Krankenhäuser medizinisches Fachpersonal dringend.

  14. 40.

    Nach all diesen entsetzlich desaströsen Fehlentscheidungen bzgl. Corona der Landes- und Bundesregierung, scheint hier mal etwas richtig entschieden zu werden. 1. richtig: es wird halbwegs rechtzeitig geplant (völlig unbekannt bisher in der Coronapolitik) 2. richtig: es wird in richtiger Reihenfolge der zunächst knappe Impfstoff verteilt. Wenigstens das klingt doch sehr positiv. Vermutlich kann im Dezember noch nicht geimpft werden, aber es ist natürlich genau richtig bereits für Dezember zu planen, falls es doch schneller geht als erwartet. Dennoch sollte man außerdem Schnelltests für alle und jederzeit und kostenlos ermöglichen, damit sich bis zum Sommer Infizierte isolieren können und so die Fallzahlen gesenkt werden.

  15. 39.

    Was für eine schäbige Neiddebatte... mit einmal schwindet die Solidarität, wenn es heißt, dass die Risikogruppe 75+ zuerst den Impfstoff erhält?
    Bitter!
    Meine Dosis gebe ich im übrigen gern weiter die nächsten 40 Jahre!

  16. 38.

    Wo kann mann sich bewerben als medizienische Fachkraft bei der Impfung gegen Corona mitzuwirken.

  17. 36.

    Was sie schreiben ist auch falsch. Wenn schon: Treptow-Köpenick. Am wenn man mal 5 Sekunden nachdenkt, kann man sich wohl denken, dass die Veranstaltungshalle Arena gemeint ist. Allerdings hat der rbb auch im Radio von Köpenick gesprochen. Sollte man vielleicht ändern, damit Leute wie Mathhias M nicht zu lange vor einem Jugendclub ausharren. ;)

  18. 35.

    Ich hoffe, die Terminvergabe läuft nicht so wie beim Bürgeramt, dann werden wir in diesem Jahrzehnt nicht mehr fertig werden.

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