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Audio: Inforadio | 09.05.2020 | Andreas Friebel | Quelle: imago images/ Matthias Koch

Laut NOFV-Präsident Bugar

Quotientenregel in der Regionalliga immer wahrscheinlicher

In der Fußball-Regionalliga Nordost wird die Anwendung der Quotientenregel immer wahrscheinlicher. Demnach wäre Lok Leipzig Meister. Aus Sicht von Tabellenführer VSG Altglienicke und dem Tabellendritten Cottbus wäre das eine ungerechte Lösung.

Während in der Bundesliga und in der 2. Liga ab dem 16. Mai wieder der Ball rollt, herrscht in den anderen Fußballligen weiterhin Ungewissheit darüber, wie es weitergeht. Laut Erwin Bugar, Präsident des Nordostdeutschen Fußballverbandes, ist ein Saisonabbruch wahrscheinlich. "Es kristallisiert sich immer mehr die Quotientenregelung heraus", sagte er am Freitagabend dem mdr.

In diesem Fall wäre der 1. FC Lok Leipzig Meister, der in der Tabelle zwar punktgleich (beide 47) hinter der VSG Altglienicke auf Rang zwei liegt, jedoch ein Spiel weniger absolviert hat.

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Gegenwind von Altglienicke und Cottbus droht

Die Meisterschaft könnte also am Grünen Tisch entschieden werden. Doch es droht Gegenwind von den Vereinen, die sich noch Hoffnungen auf den Titel gemacht haben. "Wir waren nach den meisten Spieltagen Tabellenführer, wir waren Herbstmeister und sind jetzt Tabellenerster und sehen uns dann natürlich auch in der Wertung dort an der Tabellenspitze", sagt VSG-Trainer Karsten Heine dem rbb.

Immerhin neun reguläre Spieltage stünden in der Liga noch aus - an denen auch aus Sicht des Tabellendritten Energie Cottbus noch einiges hätte passieren können. Wenn die Quotientenregelung die finale Entscheidung des NOFV sei, "werden wir diese Rückmeldung bewerten und würden dann auch rechtliche Schritte prüfen, weil wir keine Entscheidung über den Meister am Grünen Tisch wollen", sagt Energie-Präsident Matthias Auth.

Unterschiedliche Trainingsbedingungen, keine Chancengleichheit

Die Lausitzer seien für eine sportliche Entscheidung offen. Zum Beispiel mittels einem Vierer-Turnier, an dem auch noch die U23-Mannschaft von Hertha BSC teilnehmen könnte. Lange Zeit galt dieses Turnier als eine Art Königsweg, um den Meister fair zu ermitteln. Doch auch hier gibt es ein Problem: die Chancengleichheit.

Denn während Energie Cottbus zumindest wieder in Kleingruppen trainieren kann, warten die restlichen Klubs noch auf eine entsprechende Erlaubnis. "Die Mannschaft bekommt für die laufende Woche jeweils ein Trainingsprogramm, was jeder Spieler individuell durchführen muss", erklärt Altglienickes Coach Karsten Heine. "Ein Antrag auf Training auf dem Platz ist gestellt. Bisher haben wir aber keinen positiven Bescheid."

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Verband und Vereine schalten sich am Dienstag zusammen

Weniger Widerstand dürfte es dagegen bei der Frage um die Absteiger geben. Ähnlich wie in den Regionalligen Nord und West angedacht, läuft es auf ein vorzeitiges Saisonende ohne Absteiger hinaus. Davon würden die abstiegsbedrohten Vereine SV Babelsberg und Optik Rathenow profitieren.

Am Dienstag wollen sich Verband und Vereine in einer Videokonferenz zusammenschalten. Der Nordost-Meister müsste Ende Juni oder Anfang Juli in Relegationsspiele - so es sie denn geben sollte - gegen den Meister der West-Regionalliga den Aufsteiger zur 3. Liga ermitteln.

Sendung: Inforadio, 09.05.2020, 11:15 Uhr

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