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Video: rbb UM6 | 28.10.2020 | Torsten Michels | Quelle: imago images/Matthias Koch

Amateursport in Vereinen untersagt

Profisport im November nur noch ohne Zuschauer erlaubt

Der Profisport muss im November komplett auf Zuschauer verzichten. Darauf einigten sich Bund und Länder angesichts steigender Infektionszahlen. Der Amateursportbetrieb wird dagegen ganz eingestellt, nur Individualsport im Freien bleibt erlaubt.

Leere Ränge in Stadien und Hallen: Dieses Bild wird im November wieder alltäglich werden. Bund und Länder haben sich am Mittwoch bei einer Konferenz darauf geeinigt, im November keine Zuschauer mehr im Profisport zuzulassen. Damit reagieren sie auf die zuletzt immer weiter steigenden Coronavirus-Infektionszahlen.

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Niroomand: "Müssen sehen, dass nicht alles in wenigen Wochen kaputtgeht"

"Das hat natürlich eine erhebliche Wirkung auf unsere Gesamtsituation", sagte Kaweh Niroomand, Sprecher der Berliner Profiklubs und Manager der BR Volleys, zu rbb|24. "Der Sport hat sich in der gesamten Zeit solidarisch verhalten und auch verständlich gezeigt. Aber wir müssen auch sehen, dass nicht alles das, was wir in den letzten Jahren aufgebaut haben, in wenigen Wochen kaputtgeht."

Besonders die Profivereine abseits des Fußballs generieren einen Großteil ihrer Einnahmen über die Zuschauer. Die Eishockey-Bundesliga hat ihren Saisonstart bereits zwei Mal verschoben. Die Basketball-Bundesliga will trotz der neuen Beschlüsse am 6. November starten, hatte aber mit Zuschauern geplant. "Wir haben Konzepte entwickelt. Ihnen wurde bescheinigt, dass sie exzellent seien. Wir haben sie getestet und nun dürfen keine Zuschauer rein", äußerte sich verärgert Stefan Holz, Geschäftsführer der Basketball-Bundesliga.

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Auch Freizeit- und Amateursport betroffen

Auch der Freizeit- und Amateursport ist von der Regelung betroffen. Individualsport soll aber weiterhin erlaubt sein. "Das trifft den Freizeit- und Amateursport absolut hart", sagte Thomas Härtel, Präsident des Landessportbundes Berlin gegenüber rbb|24.

"Auch wir wollen nicht, dass die Pandemie außer Kontrolle gerät", so der 69-Jährige. "Das was jetzt seitens des Bundeskanzleramtes vorgelegt wurde, entspricht nicht unseren Erwartungen. Dafür haben wir kein Verständnis. Wir wollen mit den Hygienekonzepten zeigen, dass wir die Regeln einhalten können", sagte Härtel weiter. "Daher habe ich dafür kein Verständnis, mit einem Federstrich alle sportlichen Angebote nicht mehr zu ermöglichen. Wir können ja auch nachweisen, dass kein signifikantes Infektionsgeschehen im Sport ist."

Hertha schon am Sonntag ohne Zuschauer

In Berlin waren bis zuletzt bei Veranstaltungen im Freien bis zu 5.000 Personen erlaubt. Hertha BSC und der 1. FC Union durften somit etwa 4.500 Zuschauer einlassen. Bereits am Dienstag reagierte der Berliner Senat auf die steigenden Infektionszahlen und drosselte die Zahl der zugelassenen Personen im Freien ohne Hygienekonzept und feste Sitzplätze auf 500.

Die neuen Regelungen sollen nun ab Montag, dem 2. November gelten. Hertha BSC wird schon im Heimspiel am Sonntag (18 Uhr) gegen den VfL Wolfsburg ohne Zuschauer spielen. Hertha-Manager Michael Preetz erklärte am Donnerstag, die Gesundheit der Allgemeinheit stand und stehe immer im Vordergrund - selbst wenn Hertha gerne vor dem eigenen Anhang gespielt hätte. "Es ist schade und schon auch ein wenig bedauerlich, dass wir die nächsten Spiele trotz unseres gut funktionierenden Hygienekonzeptes zunächst erst einmal wieder ohne Zuschauerinnen und Zuschauer austragen werden", so Preetz.

Schon am Montag hatten die Charlottenburger den Ticketverkauf für ihr Heimspiel ausgesetzt.

Sendung: rbb UM6, 28.10.2020, 18 Uhr

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