rbb24
  1. rbb|24
Audio: Antenne Brandenburg | 19.01.2021 | Daniel Mastow | Quelle: rbb/Mastow

Corona-Pandemie

Neues Impfzentrum in Elsterwerda gestartet

Nächste Etappe im Kampf gegen das Coronavirus: In Elsterwerda, im Pandemie-Hotspot Südbrandenburg, ist am Dienstag das vierte Brandenburger Impfzentrum in Betrieb genommen worden. Doch schon zum Start ist klar: Neue Termine gibt es keine.

In Elsterwerda (Elbe-Elster) ist am Dienstag ein neues Corona-Impfzentrum in Betrieb genommen worden. Es wurde in der Elbe-Elster-Halle eingerichtet und ist das vierte in Brandenburg - nach Cottbus, Potsdam und Schönefeld. Bis Ende Februar sollen landesweit 18 Impfzentren arbeiten. Das nächste wird voraussichtlich am Mittwoch in Frankfurt (Oder) eröffnet.

Der Impfstoff kommt an | Quelle: rbb/Jußen

Wegen Verzögerungen bei den Lieferungen des Impfstoffs von Biontech/Pfizer müssen nach Angaben des Gesundheitsministeriums Corona-Impfungen in Brandenburg jedoch deutlich gedrosselt werden. Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher sagte am Rande der Impfzentrumseröffnung, sie rechne in den nächsten Wochen mit Engpässen bei den Impfstoff-Lieferungen. Es werden daher vorerst keine neuen Termine über die Hotline 116 117 für die Impfzentren vereinbart.

mehr zum thema

Umbau in Biontech/Pfizer-Werk

Brandenburg bekommt nächste Woche 25 Prozent weniger Impfstoff

Zahl der Impfungen soll steigen

Vom Impfstoff-Mangel ist auch das neue Zentrum in Elsterwerda betroffen. In der Mehrzweckhalle können nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) zunächst nur 120 Personen pro Tag geimpft werden. Diese Zahl soll in Zukunft auf täglich rund 500 Impfungen steigen, sagte KVBB-Sprecher Christian Wehry dem rbb.

Geimpft werden nur Personen mit Termin. "Für Elsterwerda wurden allein für diese erste Woche 780 Impftermine vergeben, die alle auch durchgeführt werden", heißt es in einer Pressemitteilung des Brandenburger Gesundheitsministeriums am Dienstag [msgiv.brandenburg.de]. Im Laufe dieser Woche solle sich entscheiden, in welchen Umfang danach weiter geimpft werden kann, heißt es.

Kein Termin - kein Einlass

Zum Ablauf im Impfzentrum sagte KVBB-Sprecher Christian Wehry, ohne Termin werde niemand eingelassen. Vor der Impfung würden die Patienten zunächst registriert und bekämen dann die Impfung verabreicht. "Danach muss man aber noch aus Sicherheitsgründen 20 bis 30 Minuten in einem Beobachtungsbereich sitzen", sagt Wehry, für den Fall dass es allergische Reaktionen gebe oder ähnliches. Das sei seines Wissens bisher in Brandenburg aber noch nicht eingetreten, sagte Wehry. "Sollte es doch mal passieren, haben wir medizinisches Personal da, so dass Ihnen sofort geholfen werden kann."

mehr zum thema

Schutz vor Covid-19

Erste Brandenburger Corona-Geimpfte erhält zweite Dosis

Impfintervall könnte verlängert werden

Zu den ersten, die am Dienstag in Elsterwerda geimpft wurden, gehörten Joachim und Margitta Noack aus Klettwitz. "Das ist super, dass wir Sonntag vor zwei Wochen angerufen haben und gleich heute einen Termin gekriegt haben", sagt Margitta Noack. "Hoffentlich klappt das auch mit dem zweiten Termin. Nach dem, was so gesprochen wird, dass eventuell dabei Engpässe auftreten", ergänzt Joachim Noack.

Die Bedenken sind nicht unbegründet: Ob die zweite Impfung ganz pünktlich erfolgen kann, ist ungewiss, sagte die Brandenburger Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) bei der Eröffnung des Impfzentrums dem rbb. "Wir müssen vielleicht ein bisschen den Zeitpunkt zwischen Erst- und Zweitimpfung verlängern. Aber nur in dem zulässigen Intervall, den das Robert-Koch-Institut vorgibt."

Die Ständige Impfkommission (Stiko), die beim RKI angesiedelt ist, empfiehlt, "die zweite Impfstoffdosis in einem Mindestabstand von 21 (Biontech) beziehungsweise 28 (Moderna) Tagen und nicht später als 42 Tage nach der ersten Impfstoffdosis zu verabreichen" [rki.de].

Landrat bittet um Geduld

Nach Aussage von Elbe-Elster-Landrat Christian Heinrich-Jaschinski (CDU) sei es wichtig, jetzt in Elsterwerda "die stark gefährdeten Gruppen schnell zu impfen und durch gezielte Maßnahmen zum Schutz dieser Gruppen beizutragen". Er betonte am Dienstag in Elsterwerda, dass wegen des begrenzten Impfstoffs noch nicht alle Menschen sofort geimpft werden. "Ich möchte daher alle anderen Impfwilligen noch um etwas Geduld bitten, bis sie auch an der Reihe sind."

Südbrandenburg stark von Corona betroffen

Der Landkreis Elbe-Elster gehört aktuell zu den Regionen in Brandenburg, die besonders stark von der Corona-Pandemie betroffen sind. Am Dienstag lag die Zahl der Neu-Ansteckungen mit dem Corona-Virus pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche bei knapp 341 [kkm.brandenburg.de]. Damit liegt der Kreis an dritter Stelle im Land, nach Ostprignitz-Ruppin (rund 382) und Spree-Neiße (rund 444). Der Süden Brandenburgs bekommt die Pandemie seit Monaten besonders stark zu spüren.

Artikel im mobilen Angebot lesen