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Quelle: rbb

Dramatisch steigende Inzidenzzahlen

Krankenhäuser in Südbrandenburg rechnen mit dem Worst Case

Seit Tagen steigen die Inzidenzzahlen, in Bandenburg hat der Landkreis Elbe-Elster als Spitzenreiter am Donnerstag die 1000er-Marke überschritten. Patienten aus Südbrandenburger Krankenhäusern müssen bereits verlegt werden.

Berliner Kliniken haben angekündigt, keine Covid-Patienten aus Brandenburg aufnehmen zu können. Deshalb fordert der Landrat des Kreises Elbe-Elster, Christian Heinrich-Jaschinski, dass alle Krankenhausstandorte einen Teil der Intensivbetten für Corona-Patienten zur Verfügung stellen und das nicht nur jetzt geschaut wird, "wie die Lausitz vollläuft, wie die Lausitz übervollläuft." Die Krankenhäuser in Südbrandenburg rechnen mit einem Worst Case.

Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung sind bereits aus Südbrandenbruger Krankenhäusern verlegt worden, teilt das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. Es handele sich insbesondere um Verlegungen von kleineren Krankenhäusern in Kliniken höherer Versorgungsstufen, also solche der Schwerpunktversorgung. Im Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus kamen nach Angaben des Hauses ebenfalls Corona-Patienten aus anderen Landkreisen unter.

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1000er-Inzidenz in Elbe Elster überschritten

Der Elbe-Ester-Kreis im Süden des Landes Brandenburg liegt aktuell bei einer 7-Tage-Inzidenz von 1119 (Stand 18.11.2021). Damit gehört der Landkreis in Deutschland zu den Gebieten mit der höchsten Inzidenz. Die Versorgung von Corona-Patienten ist im Krankenhaus Finsterwalde konzentriert, eines von drei Krankenhäusern, die wie Herzberg und Elsterwerda zum Elbe-Elster-Klinikum gehören. In Finsterwalde sind momentan vier Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt, 20 weitere Erkrankte sind auf der Normalstation, teilte der Landrat mit.

Im Landkreis gebe es zwar noch freie Intensivbetten für Corona-Erkrankte, es fehle aber das Betreuungspersonal.

Verlegung von Patienten wird wahrscheinlicher

Auch im Nachbarkreis Oberspreewald-Lausitz steigen die Zahlen, die aktuelle 7-Tage-Inzidenz 848 (Stand 18.11.2021). Von diesen hohen Zahlen geht ein großer Druck auf die Krankenhäuser aus. Menschen, die sich jetzt infizieren, werden in wenigen Wochen in den Kliniken behandelt werden müssen.

Oberarzt Thomas Schneider von der Intensivstation am Klinikum Niederlausitz Senftenberg sagte dem rbb, er halte es für möglich, dass schon in der nächsten Woche Patienten verlegt werden müssen, vielleicht auch etwas später. Ein wenig Hoffnung habe er, dass es dazu dann doch nicht kommen möge. In Senftenberg werden zur Zeit 33 Corona-Patienten behandelt, allein zu Wochenbeginn sind zehn neue Patienten hinzugekommen.

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Klinikum Niederlausitz will Notaufnahmen anpassen

Nach rbb-Informationen sollen die Notaufnahmen in den Krankenhäusern Senftenberg und Lauchhammer der aktuellen Situation angepasst werden. Das heißt, Patienten sollen in Infizierte und Nicht-Infizierte aufgeteilt werden. Auch Notfälle, die wegen einer anderen Erkrankung eingeliefert oder behandelt werden müssen, können infiziert sein, so die Begründung.

Sowohl die Versorgung der Corona Patienten und der anderen Patienten sei gesichert, heißt es aus der Geschäftsführung. Es müssten bisher keine geplanten Operationen oder Behandlungen abgesagt werden. Zudem werde am am Montag die Impfstelle des Klinikums in Senftenberg wieder von Montag bis Freitag geöffnet, ohne Anmeldung. Sie steht dem Personal des Krankenhauses aber auch anderen zur Verfügung.

Sendung: Antenne Brandenburg, 18.11.2021, 05:30 Uhr

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