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Quelle: dpa/Markus Scholz

Corona-Impfung in Brandenburg

"Für ihren Einsatz sollen die Ärzte entsprechend honoriert werden"

Rund 1.000 Ärztinnen und Ärzte haben sich in Brandenburg bereits gemeldet, um in den Impfzentren eingesetzt zu werden. Für ihren Aufwand erhalten Mediziner ein ordentliches Honorar. Einige finden den Stundensatz zu hoch. Von Robert Schwaß

120 Euro die Stunde sollen Ärzte künftig in Brandenburger Impfzentren erhalten. 270 Euro sind es, wenn die Mediziner noch zwei Fachangestellte mitbringen. Ähnliche Stundensätze sind beispielsweise in Rheinland-Pfalz mit der Kassenärztlichen Vereinigung vereinbart worden. Dort ist auch eine Diskussion entbrannt, ob diese Honorare eventuell zu hoch angesetzt seien. Für Christian Wehry, Sprecher der Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB), ist das aber kein Problem. "Für ihren Einsatz in den Impfzentren sollen die Ärzte entsprechend honoriert werden", sagte er am Mittwoch dem rbb. Viele Ärzte übernähmen Impfdienste gemeinsam mit eigenen Praxismitarbeitern. "Mit dem Honorar soll neben dem Stundenlohn auch der Praxisausfall kompensiert werden", betonte Wehry.

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Hausarztverband hält Honorarhöhe für gerechtfertigt

"Deshalb ist das Honorar auch in dieser Höhe gerechtfertigt", kommentierte auch die Vorsitzende des Brandenburger Hausärzte-Verbandes, Karin Harre. Das Honorar berechne sich neben der Arbeit im Impfzentrum aus der An- und Abfahrt, der Vor- und Nachbereitung sowie dem Verdienstausfall, wenn die Praxis geschlossen bleibe, zählte Harre auf.

Hohe Verantwortung spielt auch eine Rolle für Honorarhöhe

Deutschlandweit variieren die Stundenhonorare für Impfärzte. 150 Euro sind es beispielsweise in Nordrhein-Westfalen, in Rheinland-Pfalz wird der Aufwand mit 140 Euro entschädigt. Dort stieß die Höhe des Honorars auf Kritik. Selbst einige Ärzte halten die Stundensätze für überzogen. [swr.de] Sie sagen, gerade in der Corona-Pandemie solle die soziale Verantwortung der Mediziner im Vordergrund stehen.

Christian Wehry hält die Kritik dagegen für nicht gerechtfertigt. Er verwies in diesem Kontext auf die hohe Verantwortung der Ärzte. "Eine Impfaktion in diesem Ausmaß ist für alle eine neue Aufgabe und große Herausforderung", so Wehry weiter.

Ab 5.Januar sollen Impfzentren in Potsdam und Cottbus starten

Bevor es in Brandenburg mit den Impfungen losgeht, startet ab dem 4. Januar die Terminvergabe unter der Rufnummer 116 117. Termine erhielten zunächst nur Personen mit der höchsten Prioritätengruppe wie Über-80-Jährige, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie medizinisches Personal.

Ab 5. Januar nehmen die Impfzentren in Potsdam und Cottbus ihren Dienst auf. Landesweit soll es insgesamt elf Impfzentren geben, die laut KVBB schrittweise ans Netz gehen sollen. Für die impfenden Ärztinnen und Ärzte im Land werden bereits erste Dienste vergeben. Mehr als 1000 haben sich bereits freiwillig gemeldet. Wehrys Angaben zur Folge sollen keine Versorgungslücken entstehen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 30.12.2020, 16:40 Uhr

Beitrag von Robert Schwaß

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