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Video: rbb|24 | 10.04.2020 | Material: ARD aktuell, Brandenburg aktuell | Quelle: dpa

Trotz Corona-Einreisesperren

Erste Erntehelfer aus Rumänien in Schönefeld gelandet

Kein Flugzeug haben Brandenburgs Spargelbauern wohl sehnlicher erwartet: In Schönefeld sind am Donnerstag die ersten Erntehelfer aus Rumänien gelandet. Für sie gelten wegen der Corona-Krise strenge Auflagen - besonders in den ersten 14 Tagen in Deutschland.

Am Flughafen Berlin Schönefeld ist am Donnerstagvormittag das erste Flugzeug mit Erntehelfern aus Rumänien gelandet. Im Laufe des Tages werden dort zwei weitere Flieger erwartet, sagte eine Flughafensprecherin. Insgesamt sollen am Donnerstag rund 530 Arbeiter in Schönefeld ankommen. Die Fluggesellschaft Eurowings hat zudem zwei weitere Landungen am Flughafen Düsseldorf - ebenfalls aus Rumänien - für den Nachmittag bestätigt. Die Helfer würden am Flughafen zunächst medizinisch untersucht, sagte die Flughafensprecherin.

Die Flugzeuge werden von den Agrarbetrieben gechartert, die die Helfer auch vom Flughafen abholen sollen. Über ein Portal des Deutschen Bauernverbands müssen sie die benötigten Arbeitskräfte anmelden. Laut Bauernverband lagen bis Donnerstagvormittag für den Monat April die Anmeldungen für rund 9.900 Saisonkräfte vor, deren Daten an die Bundespolizei übermittelt wurden. Für Mai seien bislang weitere 4.300 Anmeldungen eingereicht worden.

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80.000 Erntehelfer dürfen kommen

Rumänien erlaubt Saisonarbeitern trotz der Corona-Krise die Ausreise mit dem Flugzeug. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) hatten sich vor einer Woche geeinigt, 80.000 ausländische Saisonkräfte unter strengen Auflagen nach Deutschland zu fliegen. Um beim Ernten und anderen dringenden Feldarbeiten zu helfen, können im April und Mai je 40.000 Menschen kommen.

Für die Erntehelfer gelten wegen Corona strenge Regeln: Zuerst müssen sie eine Gesundheitsprüfung durchlaufen. Zeigen sie Symptome einer Corona-Infektion, soll die Einreise verweigert werden. Die Helfer, die einreisen dürfen, müssen in den ersten 14 Tagen nach ihrer Ankunft getrennt von anderen Beschäftigten arbeiten und dürfen den Betrieb in dieser Zeit nicht verlassen.

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"Ohne die wäre es nicht gegangen"

Der Deutsche Bauernverband begrüßt die Einreise der ausländischen Erntehelfer inmitten der Corona-Krise. "Wir sind erleichtert: Durch diese Regelung bleiben unsere Betriebe arbeitsfähig", sagte Präsident Joachim Rukwied am Donnerstag. Er hoffe zwar, dass auch Erntehelfer aus Deutschland zum Einsatz kommen können. Allerdings hätten die ausländischen Saisonkräfte mehr Erfahrung: "Ohne die wäre es nicht gegangen."

Die Einreise per Flugzeug führe allerdings zu höheren Kosten, räumte Rukwied ein. Höhere Spargelpreise könne man daraus aber noch nicht ableiten: "Da müssen wir die nächsten Wochen abwarten, wohin die Reise geht."

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