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Audio: Inforadio | 24.11.2020 | Thorsten Gabriel | Quelle: dpa/Jens Kalaene

14.500 Beschäftigte

BVG-Mitarbeiter bekommen 900 Euro Corona-Prämie

Noch im Herbst waren sich Verdi und der Kommunale Arbeitgeberverband spinnefeind, mehrfach gab es Warnstreiks im Berliner ÖPNV. Umso überraschender die Einigung jetzt: Der alte Tarifvertrag gilt vorerst weiter und für die BVG-Mitarbeiter gibt es Geld steuerfrei.

Ein neuer Tarifvertrag für die rund 14.500 Beschäftigten der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ist vorerst vom Tisch - dafür erhalten alle Mitarbeiter eine steuer- und sozialabgabenfreie Corona-Prämie in Höhe von 900 Euro. Darauf haben sich die Gewerkschaft Verdi und der Kommunale Arbeitgeberverband in ihren Tarifverhandlungen für den Nahverkehr verständigt, wie beide Organisationen mitteilten.

Vereinbart wurde, dass die BVG-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Corona-Prämie in Höhe von 900 Euro erhalten, und zwar steuer- und sozialabgabenfrei. Sie soll bis zum Jahresende ausgezahlt werden. Für Auszubildende liegt die Prämie bei 225 Euro, wie es im Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes für Azubis vorgesehen sei, teilte die Gewerkschaft Verdi mit.

Außerdem verständigten sich Verdi und der Arbeitgeberverband darauf, den eigentlich gekündigten Manteltarifvertrag aufgrund der Corona-Situation vorerst weiter gelten zu lassen. Die Tarifverhandlungen wurden bis Ende Mai nächsten Jahres vertagt. Ab April wollen beide Seiten dann über einen neuen Manteltarif verhandeln.

Warnstreiks im Herbst

"Vor dem Hintergrund der herausfordernden Gesamtsituation und der derzeit nicht abschätzbaren wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf unser Mitglied BVG begrüßen wir die Vertagung", teilte Anke Stier mit, Verhandlungsführerin des KAV. Verdi sprach von einem "Kompromiss", der nach "intensiven, konstruktiven Gesprächen" zustande gekommen sei.

In jedem der 16 Bundesländer gelten unterschiedliche Tarifverträge im Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV). Sie alle waren Ende Juni ausgelaufen. Der Verdi-Bundesverband fordert seither, die regionalen Tarifregelungen um einen bundesweiten Einheitsvertrag zu ergänzen.
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) lehnt diese Forderung strikt ab. Im Herbst war es deshalb in zahlreichen Bundesländern zu Warnstreiks im ÖPNV gekommen, auch in Berlin.

Sendung: Abendschau, 24.11.2020, 19.30 Uhr

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