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Audio: Inforadio | 11.09.2020 | Ute Schuhmacher | Quelle: dpa/Britta Pedersen

Neues Hygienekonzept liegt vor

Kultursenator will mehr Gäste in Berliner Bühnen ermöglichen

Kulturhäuser in Berlin können wieder jeden zweiten Sitzplatz besetzen. Das sieht ein neues Hygienekonzept von Senator Lederer vor, das am Freitag verabschiedet wurde. Das neue Konzept bringt allerdings auch eine Verschärfung mit sich.

Theater, Konzerthäuser, Opern und andere Bühnen sollen bald bis zu 60 Prozent ihrer Plätze wieder belegen dürfen. Das sieht das neue Hygienekonzept des Kultursenators vor, das am Freitag veröffentlicht wurde und in Kraft getreten ist.

Nach dem Konzept der Kulturverwaltung dürfen Theater- und Konzertsäle dann wieder mit bis zu 60 Prozent ausgelastet werden. Die genaue Anordnung der Sitzplätze im Raum legt die Einrichtung individuell fest. Die Besucher müssen mindestens einen Meter Abstand zueinander haben und sie müssen eine Maske tragen. Und zwar nicht nur auf dem Weg zu ihrem Sitzplatz, sondern auch während der Veranstaltung.

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Lederer: "Auslastung bis zu 60 Prozent möglich"

Bislang war in solchen Kulturveranstaltungsräumen ein Mindestabstand von 1,5 Metern vorgeschrieben. Der Mund-Nasenschutz ist aber aktuell nur Pflicht auf dem Weg zum Platz. Am Platz selbst darf bislang auf die Maske verzichtet werden.

Damit künftig mehr Besucher in die Räume passen, wird der Mindestabstand auf nur noch einen Meter reduziert. Dafür ist die Maske dann immer Pflicht. "Wir erweitern mit dieser Neufassung des Hygienerahmenkonzeptes - im wahrsten Sinne des Wortes - den Spielraum für die Kultureinrichtungen unserer Stadt. Mit den entsprechenden technischen Voraussetzungen in den Häusern ist nun eine Auslastung bis zu 60 Prozent möglich", teilte Kultursenator Lederer am Freitag mit.

Mehrere Berliner Theater hatten in der vergangenen Woche ein solches neues Konzept gefordert. Der Intendant des Deutschen Theaters, Ulrich Khuon, sagte am Freitag im Inforadio vom rbb, man sei mit dem Gesundheitsamt und der Kulturverwaltung im Gespräch.

Khuon, der auch Präsident des Deutschen Bühnenvereins ist, plädierte für eine Idee, die bereits in Salzburg angewendet wurde. Dort wird der Zuschauerraum schachbrettartig besetzt. Zwischen den Besuchern würde jeweils ein Meter Abstand gehalten. Die Theater wären auf diese Weise wieder halbvoll, was eine große Erleichterung bedeute, so Khuon.

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Kinos waren die Vorreiter

In Berliner Kinos darf schon seit Mitte August wieder jeder zweite Platz besetzt werden. Voraussetzung seien gute Belüftung und Einhalten der Maskenpflicht, hatte der rot-rot-grüne Senat entschieden.

Der Senat kam damit einer Forderung der Kino-Betreiber nach, die verlangt hatten, die Abstandsregelung zu reduzieren. Sie hatten argumentiert, sie könnten derzeit nur maximal 20 Prozent ihrer Kapazitäten nutzen, was sich negativ auf die Starttermine neuer Filme auswirke. Nur mit höherer Auslastung und neuen Filmen seien die Kinos in der Lage, die Krise zu überleben. Lederer hatte damals angekündigt, zunächst Erfahrungen zu den Folgen der neuen Regelung in den Kinos abzuwarten, bevor eine solche Regelung auch für Theater und Konzerthäuser möglich sei.

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