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Quelle: dpa

Regierender Bürgermeister

Müller denkt offenbar über weitere Amtszeit nach

Die Aufgabe als Krisenmanager in Corona-Zeiten macht Michael Müller sichtlich Spaß. Seinen Rückzug vom SPD-Landesvorsitz hat er längst verkündet - nach einem Talkshow-Auftritt stellt sich jetzt aber die Frage, ob er trotzdem wieder als Regierender Bürgermeister antritt.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD), schließt eine weitere Amtszeit nach der Corona-Krise offenbar nicht aus. In der ZDF-Talkshow "Markus Lanz" sagte Müller am Mittwochabend, für seinen angekündigten Rückzug vom SPD-Landesvorsitz seien Verabredungen getroffen worden - "und dann gucken wir, wie es weitergeht".

"Dafür geht man in die Politik"

Auf die Frage von Lanz, ob er gerade wieder "richtig Spaß an der Politik" gefunden habe, antwortete Müller: "Hatte ich immer." Amtsmüdigkeit ließ der Regierende Bürgermeister nicht erkennen. "Man wünscht sich so eine Situation nicht, aber eigentlich geht man genau dafür in die Politik, dass man Dinge entscheiden kann, dass man sich um seine Stadt in dieser Situation natürlich sorgt, aber auch guckt, wie man es gut organisiert", sagte er und sprach von einer "Stunde der Politik".

Müller hatte Ende Januar erklärt, nicht noch einmal als SPD-Landesvorsitzender antreten zu wollen. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Raed Saleh, kündigten daraufhin an, sich gemeinsam für den Landesvorsitz bewerben zu wollen. Giffey gilt auch als mögliche Spitzenkandidatin für die nächste Abgeordnetenhauswahl im Herbst 2021, falls Müller dann nicht mehr antritt.

Giffey kämpft mit schlechten Schlagzeilen

Allerdings hat das Image der früheren Neuköllner Bezirksbürgermeisterin durch ihre Doktorarbeit-Affäre Schaden genommen. Zwar durfte sie ihren Titel behalten, die Freie Universtität Berlin sprach ihr aber wegen Mängeln eine Rüge aus. Weitere Turbulenzen im Hause Giffey gab es im Ende 2019, als ihr Ehemann Karsten in Berlin aus dem Beamtendienst entfernt wurde. Ihm wurden mehrere Dienstvergehen wie Reisekostenbetrug und ungenehmigte Nebentätigkeiten zum Verhängnis.

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