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Audio: Inforadio | 06.04.2020 | Interview mit Michael Müller | Quelle: dpa

150 Euro pro Monat

Mitarbeiter von Vivantes und Charité bekommen Corona-Zuschlag

Das gefällt sogar der Opposition: Für ihren Einsatz gegen Corona bekommen Mitarbeiter von Vivantes und Charité eine Zulage. Das kündigte Berlins Regierender Bürgermeister im rbb an. Ähnliche Prämien könnte es auch für andere Landesbeschäftigte geben.

Angesichts ihrer erheblichen Belastung in der Corona-Krise sollen die Mitarbeiter der landeseigenen Berliner Kliniken Charité und Vivantes einen Bonus von 150 Euro im Monat erhalten. Wie der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Montag im rbb sagte, sollen die Boni bereits ab April für zunächst drei Monate gezahlt werden. Neben Ärzten und Pflegern sollen demnach auch die Reinigungskräfte von den Zahlungen profitieren.

"Es ist gut, dass man nicht nur Danke sagt, sondern dass diejenigen es auch spüren, die jeden Tag in der ersten Reihe stehen", sagte Müller im rbb-Inforadio. Man beginne mit zwei wichtigen landeseigenen Unternehmen, die in der Corona-Krise besonders gefordert seien. Er stellte weitere Prämien für andere Landesbeschäftigte in Aussicht.

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CDU will Prämien auch für andere "Helden des Alltags"

Die Berliner CDU begrüßt das Vorhaben des Senats. Der Landesvorsitzende Kai Wegner sagte dem rbb am Dienstag, die Sonderzahlungen für Krankenhaus-Mitarbeiter könnten aber nur ein erster Schritt sein. Auch Kassiererinnen im Supermarkt, Mitarbeiter in den Gesundheitsämtern, Polizisten und andere Helden des Alltags müssten eine Anerkennung bekommen.

Wegner schlägt einen steuerfreien City-Scheck im Wert von 500 Euro dafür vor. Das wäre auch ein Konjunkturpaket für die Berliner Wirtschaft, betonte der CDU-Politiker. 

Müller: Weitere Lieferungen von Schutzausrüstung zugesagt

Charité und Vivantes versorgen gut die Hälfte aller Krankenhauspatienten in Berlin. Bei Vivantes arbeiten mehr als 17.000 Beschäftigte, davon rund 7.000 im Pflegedienst. Die Charité hat über 18.000 Beschäftigte, davon mehr als 4.500 Pflegekräfte.

Angesprochen auf die Engpässe bei Schutzausrüstungen, kündigte Müller weitere größere Bestellungen an, die verbindlich zugesagt seien. Müller sagte, er sei konkret in Gesprächen mit der Lufthansa, damit die Bestellungen in den nächsten Tagen nach Berlin geliefert werden könnten. "Schritt für Schritt bekommen wir da auch Entlastung", so Müller.

Atemschutzmasken teilweise nicht in Berlin angekommen

Gesundheitssenatorin Kalayci hatte bereits Ende März die Bundeswehr um Hilfe beim Transport von Schutzausrüstung von China nach Deutschland angefragt. Am Samstag hatten Bundeswehrsoldaten zwei Millionen in China hergestellte Atemschutzmasken und 300.000 Schutzkittel vom Flughafen Leipzig/Halle nach Berlin gebracht.

In Berlin hatten sich in den vergangenen Tagen Meldungen über fehlendes Material in Berliner Krankenhäusern und Arztpraxen gehäuft. Nach Senatsangaben ist kürzlich eine Lieferung von 200.000 Schutzmasken auf dem Flughafen der thailändischen Hauptstadt Bangkok verschwunden. Die Masken waren für die Berliner Polizei bestimmt. Details des Vorgangs sind nach wie vor ungeklärt.

Sendung: Inforadio, 06.04.2020, 15:25 Uhr

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