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Quelle: dpa

Fünfjährige dürfen zurück

Berlin erweitert ab Montag erneut Kita-Notbetreuung

Ab nächster Woche wird es noch ein wenig voller in Berliner Kitas: Die Funfjährigen dürfen zurück und auch ihre Geschwister mitnehmen. Viele Eltern müssen sich aber auch weiterhin auf deutlich reduzierte Betreuungszeiten einstellen.

Ab Montag dürfen weitere Berliner Kinder wieder zurück in die Kitas. Diesmal sind die Fünfjährigen und ihre Geschwister an der Reihe, sofern sie vorher schon in derselben Einrichtung betreut wurden, wie die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie am Donnerstag mitteilte.

Außerdem dürfen Tagesmütter und -väter ab Montag wieder alle Kinder aufnehmen, die sie vor der Corona-Schließzeit betreut hatten - durch die Betreuung in kleinen und stabilen Gruppen könnten Infektionsketten gegebenenfalls leicht nachvollzogen werden, hieß es.

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Ab 8. Juni kommen die nächsten Kinder

Damit werden die Lockerungen nach den wochenlangen Schließungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie fortgesetzt. Zuvor durften vor rund einer Woche bereits künftige Schulanfänger wieder in ihre Kitas zurück.

Die Kita-Kinder haben nach Angaben der Senatsverwaltung derzeit allerdings nur einen Anspruch auf eine eingeschränkte Betreuung, die im Schnitt einem Halbtagsplatz entspreche. Die Betreuungszeit könne flexibel aufgeteilt werden. "Raum- und Personalkapazitäten sind aufgrund der Corona-Maßnahmen begrenzt. Ich bitte daher alle Eltern um Verständnis, dass individuelle Betreuungszeiten nicht voll ausgeschöpft werden können", erklärte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) laut Mitteilung. "Die weitere Kita-Öffnung funktioniert nur, wenn alle bereit sind, mit den Kita-Leitungen bestmögliche, solidarische Lösungen zu finden.

"Der nächste Öffnungsschritt ist für den 8. Juni anvisiert - dann sollen Kinder zwischen vier und fünf Jahren in die Kitas zurückkehren. Der Zeitpunkt hänge aber vom weiteren Verlauf des Infektionsgeschehens ab, hieß es.

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Kinderhilfswerk fordert baldigen Regelbetrieb

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) plädiert derweil für eine Prüfung, ob Kitas und Schulen schneller für alle Kinder geöffnet werden können. "Wenn sich wirklich bewahrheiten sollte, dass Kinder eine geringere Infektions- und Ansteckungsrate haben, können wir anders über die Rückkehr zum vollständigen Regelbetrieb diskutieren", sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Allerdings gebe es noch keine gesicherten Erkenntnisse.

Giffey sagte zudem dem "Tagesspiegel" (Freitag): "Aus Sicht des Kinderwohls wäre es das Beste, wenn alle Kinder so schnell wie möglich wieder wie gewohnt in ihre Kitas und Schulen gehen könnten." Denn: "Kinder brauchen Kinder."

Das Deutsche Kinderhilfswerk appellierte an Bund, Länder und Kommunen, Schulen und Kitas wieder vollständig zu öffnen. Aus Sicht der Kinderrechtsorganisation braucht es dazu kurzfristig machbare Konzepte zu Hygieneschutz- und Abstandsregelungen. "Die bisherigen eingeschränkten Lockerungen führen dazu, dass nach wie vor sehr viele Kinder nicht in die Kita und nur sehr eingeschränkt in die Schule können. Das ist ein schwerer und vor dem Hintergrund aktueller fachlicher Erkenntnisse unverhältnismäßiger Eingriff in ihre Lebenswelt, in ihre Grundrechte und ihre psycho-soziale Entwicklung", erklärte Präsident Thomas Krüger.

Der bisherige Weg der Schulen mit geteilten Klassen und stundenweisem Unterricht zeige bereits nach kurzer Zeit, dass davon kaum ein relevanter Beitrag zur Bildung der Kinder zu erwarten sei.

Sendung: Abendschau, 21.05.2020, 19:30 Uhr

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