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Video: Abendschau | 07.05.2020 | Sabrina Wendling, Tobias Schmutzler, Boris Hermel | Quelle: dpa

Läden, Gastronomie, Sportvereine

Berlin beschließt weitere Lockerungen

Der Einzelhandel darf komplett öffnen, die Gastronomie und Hotels sollen folgen. Auch ein Besuch im Kosmetikstudio und Vereinssport wird demnächst möglich sein. Der Berliner Senat hat am Mittwoch Lockerungen der Corona-Maßnahmen angekündigt - ein Überblick.

Der Berliner Senat wird die Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie schrittweise weiter lockern. So dürfen sich nicht nur Angehörige des eigenen Haushalts in der Öffentlichkeit treffen, sondern auch Personen eines zweiten Haushalts. wie Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) und Kultursenator Klaus Lederer (Linke) am Mittwochabend mitteilten. Außerdem gibt es weitere Lockerungen.

Geschäfte und Gastronomie

Zunächst fällt am Samstag die 800-Quadratmeter Regel für den Einzelhandel weg, alle Läden dürfen öffnen. Aber die Geschäfte müssen weiterhin darauf achten, dass sie nur eine beschränkte Kundenzahl einlassen dürfen. Nur ein Kunde pro 20 Quadratmeter Verkaufsfläche ist gestattet.

Am 15. Mai dürfen dann Restaurants und Cafés wieder öffnen. Eine Unterscheidung zwischen Innen und Außengastronomie gebe es nicht, sagte Müller. Allerdings dürfen die Gastronomie-Betriebe nur bis 22 Uhr öffnen. Bars, Clubs und Diskotheken sind von der Öffnung ausgenommen. Das seien zu Beginn der Pandemie die Krisenherde gewesen, so Müller.

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Hotels ab 25. Mai, Kosmetikstudios ab 11. Mai

Ab dem 25. Mai sollen dann auch Hotels wieder Gäste aufnemen dürfen. Auch hier gelten Abstands- und Hygieneregeln. So sind Buffets etwa Frühstücksbüffets nicht erlaubt. Der Inlandstourismus werde in den nächsten Wochen eine immer größere Rolle spielen, auch weil es kaum internationalen Tourismus geben, so Müller. 

Nach den Berliner Friseuren in dieser Woche sollen trotz der Corona-Krise ab kommenden Montag auch andere körpernahe Dienstleistungen wieder angeboten werden dürfen. Das teilte Wirtschaftssenatorin Pop mit und nannte als Beispiel Kosmetikstudios.

Sportvereine

Berliner Sportvereine dürfen ihren Trainingsbetrieb im Freien am 15. Mai wiederaufnehmen. Das soll zunächst in kleineren Gruppen möglich sein, sagte Müller. Die Freibäder sollen zwar wieder öffnen dürfen. Dazu werde der Senat allerdings noch ein Konzept beraten, sagte Müller. Einen Termin nannte er nicht.

Auch ein begrenztes Musik- und Kulturangebot soll am dem 11. Mai möglich sein. So wurden etwa Musikschulen und Bibliotheken genannt, die dann wieder öffnen dürfen. 

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Schulen

Ab Montag (11.05.) sollen in Berliner Schulen weitere Jahrgänge wieder Unterricht erhalten. Laut der Bildungsverwaltung geht es um Erstklässler sowie Fünftklässler an Grund-, Sekundar-, Gemeinschafts- und entsprechenden Förderschulen. Die Schule startet ebenfalls für Siebtklässler.

Auch Schüler mit besonderem Förderbedarf sollen an die Schulen zurückkehrn - ungeachtet ihrer Klassenstufe. Ziel sei es, allen Schülern der Schulen bis spätestens zum 29. Mai Präsenzunterricht mit reduzierter Stundentafel zu erteilen, so die Bildungsverwaltung.

"Mitten drin in der Krisenbewältigung"

Berlin richtet sich bei den Lockerung nach den Beschlüssen, auf die sich zuvor am Mittwoch Bund und Länder geeinigt hatten. Insbesondere die Abstimmung mit Brandenburg sei ihm wichtig gewesen, so Müller. Die einzelnen Maßnahmen sollen am Donnerstag noch einmal im Detail besprochen werden.

Die Lockerungen seien möglich, weil die Berlinerinnen und Berlin sich in der Corona-Krise vernünftig verhalten hätten, lobte Pop. Die Infektionszahlen seienn niedrig. Wenn es allerdings innerhalb einer Woche mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gibt, müssen die Lockerungen wieder zurückgenommen werden. "Zugelassen unter diesem Deckel wären 1.800 bis 2.000 Neuinfektionen pro Woche. Wir betrachten die Zahlen berlinweit", erklärte die Wirtschaftssenatorin. Derzeit würden 350 Neuinfektionen pro Woche gezählt.

Kritik übte der Senat daran, dass einige Länder schon vor der Bund-Länder-Konferenz Lockerungen verkündet hatten. Die letzte Zeit habe den Anschein eines Lockerungs-Wettstreits gehabt, sagte Kultursenator Lederer. Und Müller mahnte: "Wir sind nicht über den Berg, sondern mitten drin in der Krisenbewältigung."

Sendung: rbb24, 06.05.2020

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