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Audio: rbb | 26.06.2020 | Amelie Ernst | Quelle: imago images/Jügen Ritter

Negativer Corona-Test notwendig

Auch Berlin weist Besucher aus Corona-Hotspots ab

Am Freitagmittag hat Brandenburg ein Beherbergungsverbot für Reisende aus Corona-Risikogebieten erlassen, wenige Stunden später hat Berlin nachgezogen: Wer beispielsweise aus dem Kreis Gütersloh kommt, braucht einen negativen Corona-Test.

Nach anderen Bundesländern reagiert nun auch Berlin auf den Corona-Massenausbruch im nordrhein-westfälischen Gütersloh. Reisende aus sogenannten Risikogebieten in Deutschland müssen für zwei Wochen in Quarantäne, wenn sie keinen aktuellen negativen Corona-Test vorweisen können. Damit werde die für das Ausland geltende Quarantäneregelung nun auf Risikoregionen im Inland ausgeweitet, teilte der Senat am Freitagnachmittag mit.

Wenige Stunden zuvor hatte auch Brandenburg ein Beherbergungsverbot für Menschen aus sogenannten Corona-Hotspots ausgesprochen. Das teilte das Brandenburger Kabinett in Potsdam mit. Zuvor hatte der rbb dies bei verschiedenen Gesundheitsämtern erfahren und berichtet.

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Kreise Warendorf und Gütersloh betroffen

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur gilt das Beherbergungsverbot für Menschen aus Gebieten mit mehr als 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner. Aktuell betrifft das die Kreise Warendorf und Gütersloh (Nordrhein-Westfalen). Im Kreis Gütersloh hatte es bei dem Fleischverarbeiter Tönnies einen großen Corona-Ausbruch mit Hunderten Infizierten gegeben.

Berlin wollte bis Mitte der Woche "vorerst nicht folgen"

In Brandenburg wurde im Rahmen einer Telefonkonferenz die "Verordnung über den Umgang mit dem SARS-CoV-2-Virus und COVID-19 in Brandenburg" aktualisiert. Hier dürfen nun Hotels, Campingplätze und andere Unterkünfte ab Samstag, den 27. Juni, neue Anreisende ohne negativen Corona-Test aus den betroffenen Risikogebieten nicht mehr aufnehmen.

Von Seiten des Berliner Senats hatte es noch am Mittwoch geheißen, man wolle dem Beispiel anderer Bundesländer im Umgang mit Gästen aus dem Corona-Hotspot im Raum Gütersloh vorerst nicht folgen. "Berlin plant aktuell keine Beherbergungsverbote für Besucher oder Urlauber aus dem Kreis Gütersloh", so Senatssprecherin Melanie Reinsch zur Deutschen Presse-Agentur. Auch spezielle Quarantäne-Regelungen waren zu diesem Zeitpunkt in Berlin nicht geplant.

Beherbergungsverbote (fast) bundesweit

Am Freitagabend haben sich Bund und Länder auf bundesweite Beschränkungen für Reisende geeinigt. Reisende aus Landkreisen oder kreisfreien Städte mit mehr als 50 Neuinfektionen innerhalb der letzten sieben Tage dürfen nur noch eine Übernachtung buchen, wenn sie nachweisen können, dass sie nicht infiziert sind. Ein Test muss höchstens 48 Stunden vor der Anreise vorgenommen worden seien. Thüringen schert aber aus und hat in einer Protokollnotiz festgehalten, dass die örtlichen Gesundheitsämter selbst über das Vorgehen entscheiden.

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