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Quelle: dpa/Soeren Stache

Woidke zu Coronamaßnahmen

"Wir sind in einem Marathon ohne Kilometerbegrenzung"

Die Corona-Infektionszahlen steigen in Deutschland wieder. Gleichzeitig wird die Debatte um Einschränkungen des öffentlichen Lebens immer erbitterter. Bundesratspräsident Woidke warnt vor schnellen Lockerungen - und findet deutliche Worte für "Maskenverweigerer".

Angesichts steigender Infektionszahlen mit Corona warnt Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) vor Profilierungen und Alleingängen einzelner Budnesländer. Die Länder müssten bei den Hygienemaßnahmen eng zusammenarbeiten, um in Deutschland die Corona-Pandemie weiterhin gut unter Kontrolle zu halten, sagte der amtierende Bundesratspräsident der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam.

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"Es war sehr wirkungsvoll für Deutschland, dass sich die Länder im März und April sehr eng mit der Bundesregierung abgestimmt haben", so Woidke. "Es war die Basis, um so bei uns bisher relativ glimpflich und moderat durch diese Corona-Krise zu kommen."

Woidke gegen Lockerung von Einschränkungen

Angesichts steigender Zahlen neuer Corona-Infektionen in Deutschland und auch in Brandenburg hält der Ministerpräsident Lockerungen der bestehenden Einschränkungen derzeit nicht für geboten. "Es darf nicht dazu kommen, dass das Gesundheitssystem in Deutschland überfordert wird", sagte er. "Wir sind in einem Marathonlauf ohne Kilometerbegrenzung. Wir wissen nicht, wie lang dieser Weg noch sein wird."

Der SPD-Politiker kritisierte das Verhalten von Gegnern der Corona-Einschränkungen auf Protestdemonstrationen scharf. "Was mich an den Anti-Corona-Demos stört, ist nicht, dass es Meinungsäußerungen gegen die Maßnahmen gibt", sagte er. "Aber dass bei diesen Demos massenhaft Verhaltensmaßregeln missachtet werden und damit wissentlich und willentlich die Gefährdung anderer Menschen in Kauf genommen wird, kann ich nicht akzeptieren." Dort geisterten Verschwörungstheorien herum, die "geradezu beängstigend" seien, sagte Woidke.

Sendung: radioeins, 15.08.2020, 12:00 Uhr

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