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Video: Abendschau | 05.10.2020 | Christina Rubarth | Quelle: imago images/J. Scheunert

Kieler Regierung warnt vor Berlin

Tempelhof-Schöneberg gilt im Norden jetzt auch als Risikogebiet

Nun auch Tempelhof-Schöneberg: Kurz vor dem Beginn der Herbstferien gelten vier Berliner Bezirke in Schleswig-Holstein aufgrund der stark angestiegenen Corona-Infektionen als Inlands-Risikogebiete. Für Reisende führt dies zu starken Einschränkungen.

Wegen hoher Corona-Infektionszahlen hat Schleswig-Holstein mit Tempelhof-Schöneberg jetzt den vierten Berliner Bezirk als Risikogebiet im Inland ausgewiesen. Das geht aus
einer am Montag im Internet veröffentlichten Mitteilung der Landesregierung in Kiel hervor.

Die Berliner Bezirke Mitte, Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg galten schon vorher - und gelten auch weiter - als Risikogebiete. Zudem hat das nördlichste Bundesland auch die Städte Hamm und Remscheid, beide in Nordrhein-Westfalen, als Risikogebiete ausgewiesen.

Für Menschen, die aus diesen Berliner Bezirken nach Schleswig-Holstein kommen, hat das zur Folge, dass sie sich sofort 14 Tage in Quarantäne begeben oder zwei negative Corona-Tests innerhalb von fünf Tagen vorweisen müssen.

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Zahl der Neuinfektionen steigt in Berlin deutlich

Als Grundlage für die Einstufung als ein solches Gebiet dient die Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Bereits seit Ende Juni weist das nördliche Bundesland auch Regionen innerhalb Deutschlands als Risikogebiete aus.

Erst am Sonntag hatte Schleswig-Holstein den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg zum Inlands-Risikogebiet erklärt; zuvor wurden bereits Neukölln und Mitte wegen stark angestiegener Corona-Infektionszahlen so eingestuft worden. In den vergangenen Wochen ist die Zahl der Neuinfektionen in Berlin deutlich angestiegen. Am Freitag wurden 339 neue Fälle innerhalb eines Tages registriert, der höchste Wert in der Stadt seit Beginn der Pandemie

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"Bei den engen Verflechtungen müssen wir sehr aufpassen"

"Es nützt nichts, mit dem Finger aufeinander zu zeigen"

Die Berliner Gesundheitssenatorin bedauerte, dass Schleswig-Holstein vier Berliner Bezirke als Risikogebiete ausgewiesen hat. "Es nützt nichts, mit dem Finger aufeinander zu zeigen. Wir müssen ins Handeln kommen, die Zeit eilt", sagte Dilek Kalayci (SPD) am Montag der Deutschen Presse-Agentur

Gesundheitsminister Jens Spahn äußerte Spahn Unverständnis für Regelungen wie in Schleswig-Holstein. Es sei sinnvoll, die Stadt als Ganzes zu sehen und nicht nach Bezirken zu beurteilen.

Spahn forderte die Städte Berlin und Bremen aber auch angesichts stark steigender Neuinfektionen auf, die bestehenden Corona-Beschränkungen strikter umzusetzen. Er kritisierte scharf, dass etwa die Maskenpflicht in Restaurants teilweise nicht eingehalten werde und weiter illegale Partys stattfänden. "Das passt nicht zu einer Infektionslage einer Stadt wie Berlin." Man müsse diejenigen, die sich an Regeln hielten, vor denen schützen, die dies nicht täten. "Ich halte gar nichts davon, dass wir ständig über neue Regeln und Maßnahmen reden. Ich wäre schon sehr froh, wenn es gelänge, überall die bestehenden Regeln durchzusetzen."

Sendung: Abendschau, 05.10.2020, 19:30 Uhr

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