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Video: Abendschau | 29.12.2020 | Dorte Störmann | Quelle: imago images/E. Contini

Trotz Impfstart in Deutschland

Michael Müller geht von Verlängerung des Lockdowns aus

Seit dem Wochenende werden Menschen in Deutschland gegen das Coronavirus geimpft. Doch es wird noch dauern, bis ausreichend Bürger geschützt sind. Der Berliner Regierende geht von weiter bestehenden Einschränkungen auch nach dem 10. Januar aus.

Der Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie wird voraussichtlich auch über den 10. Januar hinaus bestehen bleiben. "Ich gehe fest davon aus, dass wir weiterhin mit Einschränkungen leben müssen", sagte Michael Müller (SPD), Regierender Bürgermeister von Berlin, am Dienstag im ZDF-Morgenmagazin. "Ob das so umfassend ist, wie wir es jetzt erleben, das muss man dann anhand der Zahlen bewerten", fügte der Politiker, der auch Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz ist, hinzu. Die stagnierten "auf einem sehr hohen Stand" oder gingen bestenfalls leicht zurück.

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Müller zuversichtlich bezüglich Impfbereitschaft

Dass seit zwei Tagen bundesweit gegen das Coronavirus geimpft wird, führt wohl noch nicht sofort zu einer umfassenden Öffnung – zumal es wohl noch dauern wird, bis ein ausreichend großer Teil der Bevölkerung vor dem Virus geschützt sein wird. "Wir brauchen ein Gefühl dafür, was der Impfstoff auch an positiven Entwicklungen auslöst", sagte Müller.

Was die Impfbereitschaft angeht, äußerte er sich zuversichtlich. Müller sagte, seiner Meinung nach würden jetzt einige noch skeptisch sein und erst sehen wollen, wie der Impfstoff angenommen werde und ob es Nebenwirkungen gebe. Er gehe aber davon aus, dass die Bereitschaft steigen werde, wenn die Bürger sähen, wie die Impfung helfe und welche neuen Möglichkeiten damit verbunden seien.

"So wie man es ja auch aus dem Sport- oder Kulturbereich kennt, dort wo eben bisher die Schnelltests eine Grundlage waren für entsprechende Begegnungen, werden es dann möglicherweise in Zukunft die Impfungen sein", so Müller.

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Müller schließt Ungleichbehandlung aus

Eine Ungleichbehandlung in der jetzigen Situation schloss Müller aus. Er halte nichts davon, dass wie bei einem "Windhundrennen" diejenigen, "die jetzt nun das Glück haben, zuerst geimpft worden zu sein, Dinge in Anspruch nehmen können und andere nicht."

Andererseits gehe es nicht, dass alle gegebenenfalls darunter litten, dass einige wenige sich nicht impfen lassen wollen. "Ich hoffe, dass es sehr viele in Anspruch nehmen, und man dann wieder bewertet, wie wir damit umgeht", sagte Müller.

Für den privatrechtlichen Bereich "ist es sicherlich schwierig, einzugreifen", räumte der Regierende Bürgermeister am Dienstagmorgen ein. Beispielsweise könnten Arbeitgeber es zur zwingenden Voraussetzung machen, dass eine Impfung vorgewiesen werden soll.

Zum jetzigen Zeitpunkt sehe er eine große Nachfrage nach Impfungen, sagte Müller weiter. Im Morgenmagazin-Interview bekräftigte er, dass je mehr Menschen sich impfen ließen, desto mehr das eine Entlastung für alle bedeute.

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Am 5. Januar wollen sich die Ministerpräsidenten der Bundesländer wieder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über neue Maßnahmen in der Corona-Pandemie beratschlagen. Aktuell ist ein Lockdown bis zum 10. Januar verordnet.

Sendung: ARD-Morgenmagazin, 29.12.2020, 08.05 Uhr

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