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Video: Abendschau | 08.12.2020 | Iris Marx | Quelle: dpa/P. Zinken

Corona-Pandemie

Berlin prüft Verlängerung der Weihnachtsferien

Die Debatte um weitere Verschärfungen zur Corona-Eindämmung nimmt an Fahrt auf: In Berlin könnten die Weihnachtsferien um eine Woche verlängert werden. Der Einzelhandel muss nach den Feiertagen möglicherweise vorübergehend schließen.

Berlin prüft nach Angaben von Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne), die Weihnachtsferien um eine Woche in den Januar hinein zu verlängern. Laut Informationen des "Tagesspiegel" informierte die Senatsverwaltung für Bildung bereits die Schulleiter der Berliner Schulen darüber, bis zum 10. Januar eine unterrichtsfreie Zeit zu planen.

Pop stellte nach der Senatssitzung am Dienstag zudem in Aussicht, dass Geschäfte im Einzelhandel dann vorübergehend schließen könnten. Ausnahmen solle es etwa für Lebensmittelgeschäfte und Drogerien geben.

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Es werde zudem in Berlin daran gearbeitet, die Schutzkonzepte in Alten- und Pflegeheimen zu verbessern, weil derzeit vor allem in den höheren Altersgruppen die Zahl der Neuinfektionen wachse.

"Das sind alles Themen, die bundesweit diskutiert werden und abgestimmt werden", sagte Pop. Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, der Berliner Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD), sei dazu derzeit mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten im Gespräch. Entsprechende Beschlüsse fällte der Senat zu Corona-Maßnahmen am Dienstag noch nicht.

Leopoldina empfiehlt harten Lockdown

Die Nationale Akademie der Wissenschaften, die Leopoldina, hatte zu einem umfassenden "harten Lockdown" ab Heiligabend geraten. Die Erfahrungen aus anderen Staaten hätten gezeigt, "dass schnell eingesetzte, strenge Maßnahmen über einen kurzen Zeitraum erheblich dazu beitrügen, die Infektionszahlen deutlich zu senken und niedrig zu halten", erklärte die Akademie am Dienstag in Halle an der Saale. Die Zeit um den Jahreswechsel sollte dafür genutzt werden.

Aufgrund der Weihnachtsferien in den Schulen und eines vielfach ohnehin eingeschränkten Betriebs in Firmen und Behörden seien die Rahmenbedingungen für einen derartigen strikten Lockdown über Weihnachten und Neujahr günstig, erklärten die Experten der Leopoldina in einer Stellungnahme zur aktuellen Debatte. "Ab dem 24. Dezember 2020 bis mindestens zum 10. Januar 2021 sollte in ganz Deutschland das öffentliche Leben weitgehend ruhen und ein harter Lockdown gelten."

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Beratungen noch in dieser Woche

Einige Länder haben bereits härtere Regelungen beschlossen. So sollen in Sachsen bereits ab Montag Schulen und Kitas sowie der Einzelhandel schließen. In Thüringen verständigte sich die Landesregierung darauf, die Kontaktbeschränkungen über Weihnachten und Silvester nicht wie usprünglich geplant zu lockern.

Wie der Brandenburger Ministerprädident Dietmar Woidke (SPD) dem rbb sagte, wollen Bundeskanzlerin Merkel (CDU) und die Mininsterpräsidenten der Bundesländer noch in dieser Woche über neue Maßnahmen beraten, voraussichtlich am Donnerstag.

Sendung: Inforadio, 08.12.2020, 15 Uhr

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