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Video: Brandenburg Aktuell | 04.11.2020 | Phillipp Manske | Quelle: Brandenburg aktuell

Covid-19-Patienten

Intensivbetten im Klinikum Niederlausitz zeitweise voll belegt

Im Brandenburger Klinikum Niederlausitz waren zwischenzeitlich alle Intensivbetten belegt, viele davon mit Covid-19-Patienten. Das Krankenhaus will mehr Betten einrichten. Allerdings fehlt Personal.

Am Klinikum Niederlausitz (Oberspreewald-Lausitz) waren zeitweise alle zur Verfügung stehenden zehn Intensivbetten belegt, ein Großteil davon mit Covid-Patienten, bestätigte eine Klinik-Sprecherin dem rbb am Mittwochmorgen Zahlen aus dem DIVI-Intensivregister [intensivregister.de]. Es handelte sich um die einzige Klinik in Brandenburg, deren Intensivbetten ausgelastet waren. Am Mittwochmittag betonte die Klinik, dass sich die Lage bereits wieder geändert hat.

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Aufstockung der Betten geplant

"Die Anzahl der belegten Betten ändert sich dynamisch, Stand jetzt sind zwei Intensivbetten frei", erklärte Geschäftsführer Tobias Vaasen am Mittwochmittag. "Wir verzeichnen ein hohes Aufkommen an akutkranken Patienten in der Notaufnahme und in den High-Care-Bereichen. Die Meldungen des DIVI-Registers zeigen jeweils eine Momentaufnahme."

Demnach werden am Klinikum Niederlausitz in Senftenberg insgesamt acht Patienten auf der Intensivstation behandelt, vier davon mit Covid-19. Zeitweise waren alle zehn Betten belegt, acht mit Covid-19-Patienten.

Es werde daran gearbeitet, die Zahl der Betten aufzustocken, erklärt Vaasen auf rbb-Anfrage. Sollten mehr Betten benötigt werden, können Patienten, die eine Intensivbehandlung benötigen, gegebenenfalls an andere Krankenhäuser verwiesen werden. "Wir haben noch niemanden verlegt und planen das auch nicht", sagte Vaasen.

Infos im Netz

Wieviele Intensivbetten in den Kreisen und kreisfreien Städten belegt sind, zeigen Karten vom Robert-Koch-Institut (RKI) und der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) e.V. www.intensivregister.de

"Wir schalten gerade zurück in diesen Krisenmodus"

"Wir bereiten uns aktuell mit Hochdruck auf mehr Covid-19-Patienten vor und können bis zu 35 Betten für intensivpflichtige Patienten bereitstellen", so Vaasen. Alle technischen Voraussetzungen dafür seien durch das Krisenmanagement im Frühjahr vorhanden. Im Moment stünden laut Vaasen aber noch nicht genügend Mitarbeiter zur Verfügung. "Richtig ist, dass aufgrund des hohen Patientendurchlaufs zur Zeit eine sehr hohe Belastung des medizinischen Personals in den Notaufnahmen und in den High-Care-Bereichen herrscht."

Um Mitarbeiter auf der Intensivstation einzusetzen, müsse das Klinikum "Kapazitäten in anderen Fachbereichen reduzieren, indem wir geplante Behandlungen verschieben und intern umstrukturieren", sagte Vaasen. "Wir schalten gerade zurück in diesen Krisenmodus, um die medizinische Versorgung für die Region aufrechterhalten zu können."

In den nächsten Tagen werden laut Vaasen weitere Bettenkapazitäten zur Verfügung stehen, mit denen die Versorgung weiter sichergestellt werden könne. "Wir passen die Bettenzahl entsprechend des Bedarfs und des Anstieges der Fallzahlen an."

Mehr freie Betten mit "wirtschaftlichem Risiko verbunden"

Allerdings gebe es im Gegensatz zum Frühjahr kein Geld mehr für die Krankenhäuser, wenn sie Betten freihalten. "Die vorsorgliche Erweiterung von Intensivkapazitäten ist für uns mit einem wirtschaftlichen Risiko verbunden, da die Freihaltepauschalen am 30. September ausgelaufen sind und von der Politik nicht verlängert wurden", erklärte Vaasen.

Der Geschäftsführer betonte jedoch, dass wirtschaftliche Aspekte hinter der akuten Krankenversorgung zurückstehen müssen. Allerdings dürfe es "unsere Liquidität nicht gefährden, wenn wir jederzeit aufnahmefähig für Covid-19-Patienten bleiben wollen". Nach Ansicht des Klinikums brauche es Maßnahmen, um Krankenhäuser dabei zu unterstützen.

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