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Audio: Antenne Brandenburg | 01.07.2021 | Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher | Quelle: rbb

Prenzlau (Uckermark)

Nonnemacher übergibt erstes Impfzentrum an Landkreis

Die Brandenburger Impfzentren sollen in Verantwortung der Landkreise und Kommunen übergehen. Den Anfang macht das Zentrum in Prenzlau. Vor Ort warb Ministerin Nonnemacher gegen die Impfmüdigkeit und kündigte Dritt-Impfungen ab Herbst an.

Die ersten neun der insgesamt elf Brandenburger Impfzentren gehen in diesen Tagen in kommunale Trägerschaft über. Das teilte das Landesgesundheitsministerium dem rbb mit. So wurde das Zentrum in Prenzlau (Uckermark) am Donnerstag in Anwesenheit von Ministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) von der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg an den Landkreis übergeben.

Delta-Variante

Nonnemacher und Müller werben für Corona-Impfungen

Angesichts der Urlaubssaison und der sich rasch ausbreitenden Delta-Variante werben die Regierungen in Berlin und Brandenburg für weitere Impfungen. Auch Urlauber sollten vorsichtig sein, so der Berliner Regierende Bürgermeister.

Lob für die Uckermark

Nach Angaben der Landrätin Karina Dörk (CDU) hatte der Kreistag die Übernahme zuvor mit großer Mehrheit beschlossen. Der Betrieb solle mit dem bewährten Personal vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), der Bundeswehr und den bisherigen Impfärzten und Honorarärzten weiterlaufen.

Angesichts der niedrigen Inzidenz in der Uckermark (keine neuen Fälle in den vergangen sieben Tagen) lobte Nonnemacher die Arbeit der Verantwortlichen vor Ort. Besonders die Idee für dezentrale Impfungen hätte Vorbild-Charakter. So soll das Prenzlauer Impfzentrum auch weiterhin die mobilen Impfteams versorgen oder kommunale Impf-Tage in der Fläche veranstalten. Neben der Vergabe übernimmt der Landkreis auch die Koordinierung von Terminen.

Nonnemacher: Genügend Impfstoff vorhanden

Ministerin Nonnemacher warb in Prenzlau angesichts der Ausbreitung von Mutationen für die Corona-Impfung, insbesondere in Familien. "Wir müssen, wo wir sehen, dass Delta sich auch in Brandenburg sehr rasch verbreitet, an die Gruppen ran", so Nonnemacher. "Nehmt euren Zweit-Impfungs-Termin wahr und denkt nicht bei niedrigen Inzidenzen, das alles ist vorbei!"

Auch jüngere Menschen sollten - obwohl weniger anfällig und mit milderen Verläufen - als potentielle Träger die Angebote wahrnehmen. "Wir haben die tolle Situation, dass wir genug Impfstoff für alle, die wollen, haben."

Sowohl in den Impfzentren als auch bei den niedergelassenen Ärzten würden viele Termine abgesagt. Im Vergleich zu den ersten Monaten der Impf-Kampagne, wo die Nachfrage höher als das Angebot war, habe sich die Situation nun gewandelt.

Hausärztin über "mufflige Impflinge"

Impfmüdigkeit macht sich in Brandenburg breit

Dritt-Impfungen im Herbst?

Auf Pläne für Dritt-Impfungen angesprochen, geht die Gesundheitsministerin davon aus, dass bald Auffrischungen gegen das Corona-Virus nötig sein werden. Sie sagte, bei denjenigen, die im Januar als erste durch mobile Teams geimpft wurden, müsse man die Auffrischungsimpfung im Herbst im Auge behalten. Darüber habe man am Montag in der Gesundheitsministerkonferenz unter anderem mit Vertretern des Robert-Koch- und des Paul-Ehrlich-Instituts beraten.

Auch in der kommenden Woche werde man mit der Ständigen Impfkommission weiter diskutieren. "Es steht ganz oben auf der Agenda, dass es besonders in diese vulnerablen Gruppen nicht wieder hineingeht und keine Lücken entstehen."

Zentren in Elbe-Elster und Oberhavel werden geschlossen

Bis Anfang August dieses Jahres sollen nun die meisten der Brandenburger Impfzentren die Trägerschaft wechseln. Das Impfzentrum in Elbe-Elster wird zum 31. Juli geschlossen. Auch das Impfzentrum in Oberhavel wird nicht weiter betrieben. Zudem geht am Donnerstag die Führung des Impflogistik-Stabes, der zwischenzeitlich beim Innenministerium lag, zurück an das Gesundheitsministerium.

Sendung: Antenne Brandenburg, 01.07.2021, 16:30 Uhr

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