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Quelle: Video: Abendschau | 23.04.2020 | N. Siegmund

Wirschaftskriminalität

Festnahme wegen Verdacht auf Betrug mit Corona-Soforthilfe

Das Berliner Soforthilfeprogramm gegen die Corona-Krise hat zahlreiche Betrüger animiert. Nun gab es erstmals auch eine Festnahme wegen mutmaßlichen Betrugs. Doch das ist nur ein Fall - von schon jetzt 46. Der Schaden ist bereits sechsstellig.

In Berlin ist erstmals ein Mann verhaftet worden, weil er sich in der Coronakrise Hilfsgelder bei der Investitionsbank Berlin (IBB) erschlichen haben soll.

Der 31-Jährige soll gemeinsam mit seiner Ehefrau achtmal für teilweise erfundene Firmen Soforthilfen in Höhe von 80.000 Euro beantragt haben. 35.000 Euro waren ihm ausgezahlt worden. Nach Hausdurchsuchungen erfolgte jetzt seine Festnahme.

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LKA ermittelt in 100 weiteren Verdachtsfällen

Durch Subventionsbetrug bei Corona-Soforthilfen ist in Berlin bislang ein Schaden von rund 700.000 Euro entstanden. Nach Behördenangaben vom Donnerstag ermittelt die Staatsanwaltschaft in derzeit 46 Fällen gegen insgesamt 55 Tatverdächtige. Das erste Verfahren sei am 1. April eingeleitet worden.

Zudem sind demnach über hundert Verfahren beim Landeskriminalamt Berlin anhängig. Die Zahlen änderten sich stündlich, sagte Jochen Sindberg, der beim LKA die Abteilung Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität leitet. "Wir haben noch das Doppelte im Rohr". Verdachtsfälle werden demnach oft von Banken gemeldet.

In allen bei der Staatsanwaltschaft Berlin geführten Verfahren wurden demnach Konten gesperrt und Beschlagnahmebeschlüsse erwirkt. Mit diesen Beschlüssen werden anschließend die betrügerisch verwendeten Konten gepfändet. Bereits abgeflossene und nicht mehr vorhandene Gelder werden durch Vermögensarrest gesichert.

Ob auch Strukturen der organisierten Kriminalität in diese Betrugsfälle involviert sind, ist ebenfalls Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Sendung:  Inforadio, 23.04.2020, 16:00 Uhr

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