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Quelle: dpa/Stache

Premierenstart geglückt

Erste Maschine hebt vom BER in Richtung London ab

Die erste offizielle Machine vom neu eröffneten Hauptstadtflughafen ist gestartet. Für die 64 Passagiere ging es nach London. Hunderte Besucher haben sich am Sonntag ein Bild des Flughafens gemacht. Wegen Corona konnten aber noch nicht viele fliegen.

Am neuen Hauptstadtflughafen BER ist am Sonntagmorgen die erste offizielle Maschine gestartet. Eine Easyjet-Maschine vom Typ Airbus A320 Neo mit 64 Passagieren hob pünktlich um 6:45 Uhr von Schönefeld in Richtung London-Gatwick ab. Easyjet-Manager Stephan Erler sagte rbb|24, es handele sich um eine der "modernste Maschine, die Easyjet am Markt hat, was Kersosinverbrauch und Lärmminderung angeht".

Insgesamt jeweils 23 Starts und Landungen seien für Sonntag am Hauptterminal angesetzt, sagte eine Flughafensprecherin, etwa von und nach Zürich, Istanbul und Gran Canaria.

Der neue Flughafen mit dem Beinamen "Willy Brandt" war am Samstag unter Protesten eröffnet worden.

Quelle: ZB

Hoher Besucherandrang am Sonntag

Hunderte Besucher nutzten am Sonntag die Gelegenheit, sich das neue Gebäude des Hauptterminals von innen anzusehen. Vor allem vor dem Ticketschalter für die Besucherterrasse, von der man einen Blick auf das Vorfeld und Teile der Start- und Landebahnen hat, bildete sich eine lange Schlange. Dort war aufgrund der Corona-Beschränkungen nur Platz für 400 Besucher gleichzeitig. Im Sicherheitsbereich vor den Gates waren jedoch nur wenige Passagiere anzutreffen.

Für die 100 Geschäfte und elf Gastro-Betriebe im Sicherheitsbereich ist es deshalb ein schleppender Start. Aufgrund der Einschränkungen in der Corona-Krise müssen die Restaurants und Bars dort ihre Sitzgelegenheiten ab Montag absperren. Ausschenken dürfen sie zwar noch, aber nur zum Mitnehmen. Manche von ihnen hatten am Sonntag deshalb noch nicht entschieden, ob sie überhaupt öffnen werden.

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Mehrere Airlines bereits umgezogen

Die Airlines ziehen nach und nach vom Flughafen Tegel und vom alten Schönefelder Terminal zum Neubau um. Neben Easyjet wollten am Sonntag Turkish Airlines und Qatar Airways Passagiere im Terminal 1 begrüßen. Im Laufe der Woche folgen weitere Umzüge. Als letzte zieht die Lufthansa-Gruppe nach Schönefeld um, bevor am 8. November der Flughafen Tegel geschlossen wird.

Zunächst nutzen die Maschinen die Start- und Landebahn des alten Flughafens Schönefeld, die Teil des BER ist. Die neu gebaute Start- und Landebahn Süd geht am Mittwoch in Betrieb. Dann gilt der neue Flughafen im Sinne der Planfeststellung als in Betrieb genommen.

"In wenigen Tagen wird der gesamte Flugverkehr in Berlin und Brandenburg am neuen Airport konzentriert sein", teilte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup am Sonntag mit. "Der BER bietet eine moderne Infrastruktur mit internationalem Standard und ist damit für neue Verbindungen zu allen Kontinenten gerüstet, wenn die Corona-Krise überwunden ist."

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Ursprünglicher Eröffnungstermin 2011 geplant

Berlin und Brandenburg haben lange auf diesen Moment gewartet. Ursprünglich sollte der BER schon 2011 in Betrieb gehen. Der Bau war aber geprägt von Planungsfehlern, technischen Problemen und Baumängeln. Sechsmal wurde die Eröffnung verschoben. Die Kosten für den Bau und den Schallschutz der Anwohner verdreifachten sich auf rund sechs Milliarden Euro.

Die drei Terminals des BER bieten Platz für bis zu 41 Millionen Fluggäste im Jahr. Damit wäre Berlin der drittgrößte Flughafen in Deutschland nach Frankfurt und München. In diesem Jahr werden es wegen der Corona-Krise aber voraussichtlich nur ungefähr 10 Millionen Fluggäste werden.

Sendung: Radioeins, 01.11.2020, 8 Uhr

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