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Video: rbb|24 | 27.04.2020 | Quelle: dpa/Annette Riedl

Berlin und Brandenburg

Ab jetzt gilt Maskenpflicht im Öffentlichen Nahverkehr

Wer mit Bussen oder Bahnen unterwegs ist, muss ab Montag Mund und Nase bedecken. Die meisten Fahrgäste scheinen sich daran zu halten. In Brandenburg ist die Maske auch beim Einkaufen Pflicht. Der Senat will nun entscheiden, ob dies auch in Berlin geschehen soll.

In Berlin und Brandenburg gilt seit Montag an eine Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr. Zugleich ist eine Debatte entbrannt, sie in der Hauptstadt auch im Einzelhandel einzuführen.

Der Berliner Senat hatte vergangene Woche eine Maskenpflicht in Bussen und Bahnen beschlossen. Verpflichtend sind allerdings nicht, medizinische Schutzmasken zu . Als ausreichende Mund-Nasen-Bedeckung gelten einfache OP-Masken und selbstgenähte Modelle, aber auch ein Tuch oder ein Schal.

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat angekündigt, dass bei Verstößen gegen die Maskenpflicht zunächst kein Bußgeld droht. Es soll auch keine Kontrollen geben, wie sie die Berliner CDU inzwischen gefordert hat.

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Viele Fahrgäste halten sich an die Maskenpflicht

Nach Angaben der Berliner Verkehrsbetriebe waren am Montag die meisten Fahrgäste in Berlins Bussen, U-Bahnen und Straßenbahnen mit Masken unterwegs. "Wir sind wirklich begeistert", sagte eine Sprecherin der BVG. Das Unternehmen schätzt, dass sich deutlich mehr als 95 Prozent der Kunden an die neue Vorgabe hielten. Nur selten seien Menschen ohne Masken in den Fahrzeugen zu sehen.

Auch in Potsdam hielten sich offenbar sich die meisten Fahrgäste an die Maskenpflicht. "Die Aufforderungen an den Haltestellen werden beachtet", sagte Stefan Klotz, Sprecher der Potsdamer Verkehrsbetriebe, auf Anfrage zu den ersten Erfahrungen. Zudem seien Servicekräfte der Verkehrsbetriebe in der Landeshauptstadt unterwegs. Sie wiesen die Reisenden auf die neue Regelung hin, Mund-Nasen-Schutz in öffentlichen Verkehrsmitteln zu benutzen.

Die Masken sollten im Interesse des eigenen Gesundheitsschutzes, aber auch in Respekt vor anderen Fahrgästen getragen werden, sagte Klotz. Für die Fahrer seien sie nur verpflichtend, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden könne, so bei der Betätigung der Rampe für Rollstuhlfahrer.

In Brandenburg Maskenpflicht auch beim Einkaufen

Brandenburg hat am Freitag ebenfalls eine Maskenpflicht beschlossen, die im Gegensatz zu Berlin auch den Einzelhandel umfasst. Die Berliner SPD ist ebenfalls dafür, dass beim Einkaufen eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen wird.

Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) sagte der Nachrichtenagentur dpa dazu am Sonntag: "Ich habe mir das sehr genau angeschaut und war wirklich erschrocken, dass nur ungefähr ein Fünftel der einkaufenden Menschen eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen haben." Ähnlich wie im Öffentlichen Nahverkehr sei aber auch in den Geschäften der gesetzlich vorgeschriebene Mindestabstand von 1,5 Metern nur schwer einzuhalten. "Ich halte deshalb auch dort eine Verpflichtung für unumgänglich", betonte Kalayci.

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Berliner Senat entscheidet am Dienstag

Der Senat will am Dienstag darüber entscheiden, ob auch in Berlin das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung beim Einkaufen Pflicht werden soll. Noch sei man sich aber nicht einig, hieß es. Die Linke findet Alltagsmasken eher untauglich, um Ansteckungen zu vermeiden. Schals oder Tücher könnten sogar zu Virenschleudern werden, sagte der Gesundheitsexperte der Fraktion, Wolfgang Albers. Die Grünen sind sich nicht einig darüber, was sinnvoll ist, sehen Berlin aber im Zugzwang, weil in Brandenburg im Einzelhandel die Maskenpflicht schon gilt. Die oppositionelle CDU fordert schon seit längerem, die Maskenpflicht auch auf Geschäfte anzuwenden und hält darüber hinaus Kontrollen und Bußgelder für notwendig.

Sendung: Abendschau, 27.04.2020, 19.30 Uhr

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