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Audio: inforadio | 29.06.2020 | Nina Amin | Quelle: dpa/Zacharie Scheurer

Gesundheitssenatorin Kalayci

Altersdurchschnitt der Berliner Corona-Infizierten sinkt deutlich

Immer mehr jüngere Menschen infizieren sich in Berlin mit dem Corona-Virus. Betroffen sind hauptsächlich Kinder und deren Eltern, aber auch Jugendliche, sagt Gesundheitssenatorin Kalayci. Vor allem in einer Altersgruppe gibt es starke Steigerungen.

Unter den Corona-Neuinfizierten in Berlin steigt der Anteil jüngerer Menschen. Das gab Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci am Montag im Gesundheitsausschuss des Abgeordnetenhauses bekannt. "Bei den Neuinfizierten beobachten wir, dass im Durchschnitt weniger Ältere betroffen sind, stärker im Bereich Altersgruppe Kinder und deren Eltern, aber auch Jugendliche", sagte die SPD-Politikerin.

Der Altersdurchschnitt der Neuinfizierten liegt nach ihren Angaben aktuell bei etwa 40 Jahren, dieser Wert sinke bereits seit einiger Zeit. Im Bundesdurchschnitt sind Menschen, die sich mit dem Coronavirus anstecken, laut Kalayci 49 Jahre alt.

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Auch eine Analyse der Corona-Fallzahlen in Berlin durch rbb|24 zeigt, dass Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren in Berlin in den vergangenen Wochen deutlich häufiger positiv auf das Coronavirus getestet worden sind als zuvor.

Über alle Altersklassen gesehen lag der Anstieg der Fälle zwischen dem 11. Mai und dem 22. Juni bei 26,3 Prozent. Bei jungen Menschen zwischen 0 und 14 Jahren haben sich die Zahlen in Berlin jedoch mehr als verdoppelt. Am höchsten war die Veränderung bei den Fünf- bis Neunjährigen: mit einer Erhöhung um 152,7 Prozent. Zum Vergleich: Bei keiner Altersgruppe über 50 Jahren stiegen die Fallzahlen in diesem Zeitraum um mehr als 20 Prozent.

Kalayci: Corona-Ausbrüche in Wohnkomplexen "eingrenzbar und lokalisierbar"

Kalayci machte deutlich, dass sich die Corona-Lage in Berlin nach einem starken Anstieg der Neuinfektionen in zwei Häuserkomplexen in Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg inzwischen wieder etwas positiver darstelle. Zuletzt sei die Zahl neuer Infektionen wieder moderat zurückgegangen. Die beiden größeren Corona-Ausbrüche in Wohnkomplexen mit einer Bewohnerschaft in beengten Wohn- und schwierigen sozialen Verhältnissen seien "eingrenzbar und lokalisierbar" gewesen: "Wir sehen keine Streuung bei diesen Ereignissen." In Friedrichshain-Kreuzberg lag der Altersdurchschnitt der 54 positiv getesteten Hausbewohner laut Kalayci bei 19,5 Jahren.

Am Sonntag war die Zahl bestätigter Corona-Infektionen in Berlin gegenüber dem Vortag um acht auf 8.175 gestiegen. Davon sind 7.217 Menschen laut Gesundheitsverwaltung mittlerweile genesen und 745 aktuell krank. Im Zusammenhang mit dem Coronavirus starben bisher 213 Menschen.

Sendung: Abendschau, 29.06.2020, 19:30 Uhr

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