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Quelle: Audio: Inforadio | 04.06.2020 | Jan Menzel

Eine von drei Ampeln weiter rot

Müller warnt bei Corona vor Leichtsinn und Ignoranz

Das Desaster der Rave-Demo auf dem Landwehrkanal am vergangenen Wochenende wirkt weiter nach: Nun hat Berlins Regierender Bürgermeister Müller gewarnt, die Pandemie zu unterschätzen. Die Reproduktionszahl liegt weiter über dem Grenzwert.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat an die Eigenverantwortung der Berliner in der Coronavirus-Pandemie appelliert. Die Lockerungen würden nicht bedeuten, dass wieder Normalität herrsche, sagte Müller und warnte vor Leichtfertigkeit und Ignoranz.

Er sei besorgt, dass einige in der Stadt die Realität aus dem Blick verlieren würden, so Müller. Veranstaltungen wie die Schlauchbootparty am Wochenende auf dem Landwehrkanal setzten das Erreichte aufs Spiel, so Müller. Er appellierte an alle Berliner, Abstands- und Hygieneregeln ernst zu nehmen.

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Eine von drei Corona-Ampeln weiter auf rot

Am Mittwoch lag am vierten Tag in Folge die Ansteckungsrate über dem kritischen Wert von 1,2. Die sogenannte Reproduktionszahl werde aktuell auf 1,32 geschätzt, teilte die Gesundheitsverwaltung mit. "Die erste Ampel steht damit weiterhin auf rot", hieß es zu dem dreiteiligen Ampelsystem, mit dem die Corona-Lage in der Hauptstadt bewertet wird. Der R-Wert gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt. Er muss unter 1 liegen, um die Epidemie abflauen zu lassen.

Bei den beiden weiteren Indikatoren liegt Berlin weiter deutlich im grünen Bereich: Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in der vergangenen Woche liegt bei 5,1 (Rot: ab 30 pro 100.000), der Anteil der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen bei 3,4 Prozent (Rot: ab 25 Prozent). Spränge eine zweite Ampel auf Rot, könnte dies das Ende für weitere Lockerungen und möglicherweise wieder eine Verschärfung von Maßnahmen bedeuten.

Aus den Berliner Bezirken sind im Vergleich zum Vortag insgesamt 27 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 gemeldet worden, wie die Gesundheitsverwaltung weiter mitteilte. Die Gesamtzahl der Fälle seit Beginn des Ausbruchs liegt demnach nun bei 6.900, davon gelten 6.388 als genesen, 200 Menschen starben.

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