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Audio: Inforadio | 25.08.2020 | Interview mit Ursula Nonnemacher | Quelle: dpa/Elvedji

Nicht mehr als 50 Gäste

Brandenburg will wieder Obergrenzen für Feiern einführen

Seit Mitte Juni kann man in Brandenburg wieder so viele Gäste zu Hochzeiten und runden Geburtstagen einladen, wie man möchte. Doch damit soll bald Schluss sein. Geplant ist - wie in den anderen Bundesländern auch - eine Obergrenze von 50 Teilnehmern.

Die Corona-Beschränkungen bei privaten Feiern sollen in Brandenburg wieder verstärkt werden. Das Gesundheitsministerium bestätigte "Brandenburg aktuell" vom rbb am Dienstag, dass die Zahl der Teilnehmer auf 50 begrenzt werden solle - so wie in anderen Bundesländern auch. Allerdings wurde dazu auf die Entscheidung der Ministerpräsidenten verwiesen, die voraussichtlich am Donnerstag fallen soll.

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hatte am Dienstag zuvor im Inforadio des rbb gesagt, der Verzicht auf eine Obergrenze sei so nicht mehr angebracht: "Auch wenn wir weniger von Neuinfektionen betroffen sind, steigen die Zahlen auch bei uns an. Die Kombination Reiserückkehrende plus Feiern birgt doch einige Risiken, wie wir in Frankfurt (Oder) gesehen haben. Dass wir das gänzlich ohne Beschränkung lassen, das ist nicht adäquat."

Damit spielte die Grünen-Politikerin auf eine private Einschulungsfeier in Frankfurt (Oder) am 8. August an, bei der sich eine Mutter einer Schülerin angesteckt hatte. In der Folge wurden 35 Kontaktpersonen ermittelt und in eine 14-tägige Quarantäne geschickt. Darunter war auch eine 7. Klasse des Gymnasiums in Seelow.

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Obergrenze für Großveranstaltungen soll verlängert werden

Zudem forderte Nonnemacher im Inforadio-Interview, die Obergrenze für Großveranstaltungen von derzeit 1.000 Personen über Oktober hinaus zu verlängern. "Wir sollten diesen Rahmen nicht überschreiten, ich würde mir eine Verlängerung wünschen", so Nonnemacher. Anfang September berate die Brandenburger Landesregierung über die Umgangsverordnung. Sie erwarte, dass in der Neufassung diese Regelung beibehalten werde.

Über das Thema Großveranstaltungen werde auch die Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beraten. Sie hoffe auf einheitliche Regelungen, auch auf ein zeitgleiches Auslaufen der Testpflicht für Reiserückkehrer. "Am Ende der Woche sind wir schlauer", so die Grünen-Politikerin.

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Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten entfällt

Auf der Schaltkonferenz der Gesundheitsminister der Länder war am Montag beschlossen worden, dass sich Reiserückkehrer aus Nicht-Risikogebieten künftig nicht mehr kostenlos auf Corona testen lassen können. Auch andere Maßnahmen werden angepasst, so Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD).

Für Reisende aus Risikogebieten soll die Testpflicht entfallen, aber weiterhin die 14-tägige Quarantänepflicht gelten, so Kalayci. Frühestens fünf Tage nach der Einreise kann diese dann durch Vorlage eines negativen Tests beendet werden. Außerdem soll es ein digitales Meldeportal der Bundesregierung geben. Wann die Neuregelung in Kraft tritt, ist noch nicht bekannt. Möglich seien laut Berliner Gesundheitsverwaltung ab Mitte September oder Anfang Oktober.

Eine Abfrage bei den Ländern habe ergeben, dass bundesweit die Testkapazitäten auch durch das Testen von Reiserückkehrern knapp geworden waren. In Berlin waren die Labore zuletzt zu 93 Prozent ausgelastet.

Sendung: Inforadio, 25.08.2020, 7:45 Uhr

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