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Video: rbb|24 | 23.12.2020 | Material: Abendschau | Quelle: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Berlin rechnet mit rund 60.000 Impfdosen

Kalayci: Mobile Impfteams stehen am Sonntag bereit

Wie viele Dosen des Corona-Impfstoffes werden Berlin im Dezember erreichen? Dazu hat die Gesundheitsverwaltung nun erstmals konkrete Zahlen genannt. Laut Senatorin Kalayci werden am Sonntag 40 mobile Impfteams losgeschickt.

Rund 40 mobile Impfteams sollen nach Eintreffen des Corona-Impfstoffs in Berlin zunächst ältere Menschen in Pflegeheimen gegen das Coronavirus impfen. Das sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Dienstagmorgen im rbb-Inforadio.

Unterstützt werden die Berliner Impfteams demnach von der Bundeswehr und Ärzten der Kassenärztlichen Vereinigung. "Wir arbeiten schon länger an dem Tag X, an dem wir endlich impfen können", so Kalayci. Deshalb stünden für Sonntag nun 40 der insgesamt 60 geplanten Impfteams bereit. Die übrigen würden abgerufen, sobald größere Mengen des Corona-Impfstoffs der Firmen Biontech & Pfizer angeliefert würden.

Der Koordinierungsstab in der Gesundheitsverwaltung werde nun in Absprache mit den Heimbetreibern und den Bezirken eine Reihenfolge festlegen, nach der die Impfteams die Pflegeeinrichtungen anfahren sollen. Bis Ende Februar sollen nach Kalaycis Einschätzung die Menschen in Pflegeheimen geimpft sein.

An die 30.000 Dosen wöchentlich ab Januar

Am Montag hatte die Gesundheitsverwaltung auf Twitter gemeldet, dass am 26. Dezember in Berlin die ersten 9.750 Dosen des frisch zugelassenen Corona-Impfstoffs eintreffen sollen. Weitere Impfstoff-Lieferungen sollen am 28. und am 30. Dezember in Berlin eintreffen. Sie umfassen 19.500 beziehungsweise 29.500 Dosen, produziert vom selben Hersteller.

Damit würden bis Ende des Jahres insgesamt 58.750 Impfstoff-Dosen in der Hauptstadt ankommen. Ab Januar sollen wöchentlich weitere 29.750 Dosen eintreffen, kündigt die Senatsgesundheitsverwaltung an.

"Die Lieferungen werden sofort beginnen und schrittweise im Laufe der Jahre 2020 und 2021 erfolgen, um eine gerechte Verteilung der Impfstoffe entsprechend der Vertragsbedingungen in der EU zu gewährleisten", teilten die Unternehmen am Montagabend mit. Die Impfstoffdosen für Europa werden den Angaben zufolge in den Biontech-Produktionsstätten in Deutschland sowie im Pfizer-Werk im belgischen Puurs hergestellt.

Zuletzt hatte die Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) befürchtet, Berlin könne in einem ersten Schritt nur 18.000 Portionen des Impfstoffs bekommen. In der rbb-Abendschau am Freitag hatte sie betont, "das würde noch nicht einmal für die Bewohnerinnen und Bewohner in den Pflegeheimen reichen." Diese Risikogruppe hat bei den Impfungen in Berlin Priorität - und wird nun ab dem 27. Dezember von mobilen Impfteams versorgt.

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Impfstoff an 44.000 Probanden getestet

"Die heutige bedingte Marktzulassung durch die Europäische Kommission ist eine historische Errungenschaft", erklärte Biontech-Chef und Mitgründer Ugur Sahin. Der Impfstoff sei der erste, der in nicht einmal einem Jahr in einer großen Studie an mehr als 44.000 Probanden getestet und zugelassen worden sei. "Diese große Leistung basiert auf der jahrzehntelangen Arbeit vieler Wissenschaftler weltweit und ist außerdem ein Beleg für unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit unserem Partner Pfizer", sagte Sahin.

"Wir glauben, dass Impfungen dazu beitragen können, die Zahl der Menschen in der Hochrisikobevölkerung zu verringern, die im Krankenhaus stationär behandelt werden müssen", fügte er hinzu. Biontech und Pfizer würden in den nächsten zwei Jahren weitere Daten zu Wirksamkeit und Sicherheit erheben und "den Impfstoff gegenüber allen neu auftauchenden Mutationen untersuchen".

Der Impfstoff wird laut Biontech in der EU unter dem Namen Comirnaty vermarktet. Der Name vereine die Wörter Covid-19, mRNA (Bezeichnung des Botenmoleküls), Community (englisch für Gemeinschaft) und "Immunity" (Immunität). Mit der Bezeichnung will das Unternehmen nach eigenen Angaben die erste Zulassung eines Impfstoffs auf Basis von messenger RNA (mRNA) hervorheben. Zudem solle der Namen die gemeinschaftlichen Bemühungen unterstreichen, die diese Zulassung jetzt ermöglicht hätten.

Sendung: Inforadio, 22.12.2020, 7:05 Uhr

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