rbb24
  1. rbb|24
  2. Politik
Video: Abendschau | 09.12.2020 | Max Kell | Quelle: dpa/Gregor Fischer

Hohe Corona-Zahlen in Berlin

Scheeres berät mit Schulleitern über längere Weihnachtsferien

Die Corona-Zahlen sind weiter hoch - durch die Feiertage mit vielen Familientreffen dürften sie kaum sinken. Bund und Länder ringen um Lösungen. In Berlin beraten Bildungssenatorin und Schulleiter über Einschränkungen im Schulbetrieb.

Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) berät am Mittwoch und Donnerstag mit Verbänden der Schulleiterüber über längere Weihnachtsferien in Berlin. Nach Angaben der Senatorin geht es darum, Kontakte in den Schulen und die Fahrten von Schülern durch die Stadt zur Schule zu reduzieren.

Besprechen will die Senatorin unter anderem, wie Schüler in einer zusätzlichen Ferienwoche Lernangebote bekommen könnten. Ziel sei es, dass keine Lücken entstehen. Darüber hinaus ist in der Diskussion, in der zweiten Woche nach den regulären Ferien in den Hybridunterricht einzusteigen.

FDP und CDU fordern Beratung

Bis zu den Weihnachtsferien, die Ende nächster Woche beginnen, sollen die Berliner Schulen weiter nach dem Corona-Stufenplan unterrichten - mit jeweils vom Infektionsgeschehen abhängigen Hygieneregeln. Scheeres betonte, insgesamt seien die Infektionszahlen in den Schulen rückläufig und gemessen an der Gesamtbevölkerung nicht hoch. Die Kitas sollen nach bisherigen Informationen offen bleiben.

Paul Fresdorf (FDP) und Dirk Stettner (CDU), bildungspolitische Sprecher ihrer Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, erklärten indes in einer gemeinsamen Pressemitteilung, dass anhaltender Unterrichtsausfall und Verlängerung der Ferien so einschneidende Eingriffe seien, dass sie der parlamentarischen Beratung und Kontrolle bedürfen. "Frau Scheeres darf nicht ohne Beteiligung des Parlaments entscheiden", hieß es in der Mitteilung. Sie fordern eine Sitzung für Montag und damit noch vor der nächsten regulären Senatssitzung.

Auch interessant

Schlechte Internetanschlüsse

Berliner Schulen sind bei Digitalisierung abgehängt

Noch kein Termin für Bund-Länder-Treffen

Am Dienstag war bekannt geworden, dass Berlin um eine Woche in den Januar hinein verlängerte Weihnachtsferien erwägt. Nach einer Senatssitzung betonte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) allerdings auch: "Das sind alles Themen, die bundesweit diskutiert werden und abgestimmt werden."

Ob und wann es in den nächsten Tagen zu erneuten Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder kommt, ist immer noch offen. Merkel könne im Moment noch keinen Termin nennen, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Martina Fietz am Mittwoch. Fietz verwies auf den EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag in Brüssel. Dort sei Merkel terminlich gebunden.

Angesichts hoher Corona-Infektionszahlen rät die Nationale Akademie der Wissenschaften, die Leopoldina, zu einem umfassenden "harten Lockdown" ab Heiligabend. Strenge Maßnahmen über einen kurzen Zeitraum würden erfahrungsgemäß die Infektionszahlen deutlich senken. Die Zeit um den Jahreswechsel sollte dafür genutzt werden, empfahl die Leopoldina.

Am Mittwoch schloss sich auch die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) an und sagte, sie halte angesichts anhaltend hoher Infektionszahlen einen harten Lockdown in der Hauptstadt für unumgänglich. Die Lage in den Berliner Krankenhäusern beschrieb Kalayci als inzwischen "sehr dramatisch". Am kommenden Dienstag wolle der Berliner Senat über neue Einschränkungen beraten und Beschlüsse fassen.

Sendung: Inforadio, 09.12.2020, 13:40 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen