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Audio: Inforadio | 07.05.2020 | Dennis Wiese | Quelle: imago/Matthias Koch

Manager Preetz zum Bundesliga-Neustart

Hertha darf Mannschaftstraining aufnehmen und zieht ins Hotel

Die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga stellt Hertha BSC vor einige Aufgaben. Am Wochenende soll sich das Team für eine Woche im Hotel Palace in Quarantäne begeben. Auch das Mannschaftstraining ist nun wieder erlaubt.

Der Termin des Bundesliga-Neustarts steht, aber noch gibt es einiges zur organisieren bei Hertha BSC. Immerhin eine Frage weniger stellt sich Manager Michael Preetz seit Donnerstagabend. Da gab Innensenator Andreas Geisel (SPD) auf der Senats-PK bekannt, dass das Mannschaftstraining für die beiden Berliner Erstligisten Hertha und Union nun erlaubt werde. Die meisten anderen Bundesländer hatten schon früher ihre Zustimmung gegeben. 

Zum Wochenende soll sich die Mannschaft von Hertha BSC nun in das von der Deutschen Fußball Liga (DFL) vorgegebene "Quarantäne-Trainingslager" begeben. Dafür wird das Team im Hotel Palace am Ku'damm einziehen und sich von dort nur zum Trainingsgelände und zurück bewegen, bis zum Spiel am Samstag in einer Woche bei der TSG Hoffenheim (16. Mai, 15.30 Uhr). 

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Hertha mit mehr als 30 Spielern ins Hotel

Über den genauen Termin des Einzugs im Hotel konnte Preetz in der Presserunde, zwei Stunden nach der Bekanntgabe des Spielplans, noch keine Auskunft geben. Möglich ist, dass sich die Mannschaft erst am Samstag ins Hotel begibt - dann wäre immer noch genug Zeit für die siebentägige Quarantäne-Phase. Dazu wolle er sich noch am Donnerstagnachmittag mit dem Hotel abstimmen, erklärte Preetz, "weil wir wissen ja, dass das Hotel momentan nicht wirklich in Betrieb ist, sondern nur für eine Hand voll geschäftlicher Kunden offen hat und da kommt jetzt eine Bundesliga-Mannschaft mit einer erheblichen Anzahl von Gästen, das bedarf einiger Organisation."

Herthas Reisegruppe wird auch etwas größer sein als sonst, wenn die Berliner in dem Hotel vor den Spieltagen übernachten. Denn die DFL sieht in ihrem Konzept vor, dass die Vereine für einen möglichst großen Spielerkader sorgen sollen, damit bei etwaigen Ausfällen ausreichend Ersatz bereit steht und es nicht zu weiteren Spielausfällen kommt. Deshalb wird Hertha neben den Profis auch einige Jugendspieler in den Kader für die siebentägige Vorbereitung nehmen und sich mit mehr als 30 Spielern in die Quarantäne begeben. 

Mannschaftstraining erlaubt - Labbadia hat nur wenig Zeit

Bis zum Spieltag soll das Team dann zwischen Hotel und Trainingsgelände pendeln. "Das wird dann die einzige Wegstrecke sein, die wir zurücklegen", erklärte Preetz zur Vorbereitung auf das Spiel in Hoffenheim. Mit Erleichterung dürfte er am Donnerstagabend die Nachricht aufgenommen haben, dass der Berliner Senat den Weg für das Mannschaftstraining frei gemacht hat. Denn auch bei einem Start am Wochenende bleiben Hertha mit dem neuen Trainer Bruno Labbadia nur sieben Tage Vorbereitung auf das erste Spiel nach der zweimonatigen Pause.  

"Wir wissen, dass wir dann natürlich eine sehr überschaubare Anzahl an regulären Trainingseinheiten haben werden", gab der Manager zu, sagte aber auch: "Das wussten wir vorher, dass wir Dinge in Kauf nehmen müssen in dieser schwierigen Situation." Er sei deshalb froh, dass es wieder losgehe mit dem Ligabetrieb. In Bezug auf das fußballerische Niveau sagte er: "Wir sind alle gespannt, was uns da erwartet ab dem kommenden Wochenende, wie die Fußballspiele ablaufen werden. Das ist eine komplett ungewohnte Situation."

"Wir lassen auch nichts aus in dieser Spielzeit"

Auch zu dem Skandal-Video des mittlerweile suspendierten Stürmers Salomon Kalou äußerte sich Preetz erneut. Er sei "einigermaßen schockiert über das, was da passiert ist", gab der Manager zu. Im ersten Moment habe er sich beim Anschauen des Videos gedacht: "Wir lassen auch nichts aus in dieser Spielzeit." Schließlich hatte Hertha bereits mit der Schlammschlacht um den ehemaligen Trainer Jürgen Klinsmann für einige Irrungen und Wirrungen gesorgt. 

Eine Erklärung, wie es zu dem Video von Kalou gekommen sei, habe er immer noch nicht, sagte Preetz. Es falle ihm auch deshalb schwer, eine zu finden, weil ihm Kalou in den sechs Jahren bei Hertha BSC "ans Herz gewachsen" sei. Mit der Mannschaft habe er am Tag nach Veröffentlichung des Videos noch einmal das Fehlverhalten Kalous aufgearbeitet. Auch auf die Einhaltung der nötigen Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen sei nochmals hingewiesen worden.

"Ich glaube ich kann sagen, dass wir alles in unserer Macht stehende tun, dass die Regeln eingehalten werden", sagte Preetz. Auch mit der DFL sei das Video noch einmal besprochen worden, Reaktionen von anderen Vereinen auf den Vorfall habe er nicht bekommen. 

Sendung: rbb UM6, 07.05.2020, 18 Uhr

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