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Quelle: imago images/Christoph Hardt

DFL-Entscheidung

Bundesliga geht am 15. Mai mit Geisterspielen weiter

Grünes Licht für den Profifußball: Bund und Länder haben sich geeinigt, dass die Bundesligisten die Saison wieder aufnehmen dürfen. Die DFL beschloss am Abend, dass die Saison am 15. Mai fortgesetzt wird.

Die Saison in der 1. und 2. Fußball-Bundesliga wird am 15. Mai fortgesetzt. Das beschloss das Präsidium der Deutsche Fußball Liga am Mittwochabend. Über den entsprechende Beschluss wurden die 36 Profiklubs informiert. Zuvor hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder bei ihrer Schalte am Mittwoch grünes Licht für eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs ab Mitte Mai gegeben.

Hintergrund

Reaktionen aus der Politik

Kritik an Kalou-Video - Lob für Hertha und die DFL

    

Noch neun Spieltage stehen aus

Die DFL hatte bereits vor der politischen Entscheidung immer wieder den 15. Mai als Wunschtermin für einen Neustart genannt. In der 1. und 2. Bundesliga stehen noch neun Spieltage aus. Die Saison war Mitte März wegen der Corona-Pandemie unterbrochen worden. In den letzten Wochen hatte die DFL ein 41 Seiten umfassendes Hygienekonzept erarbeitet und der Politik vorgelegt.

Laut Hamburgs Ministerpräsident Peter Tschentscher (SPD) sei die Entscheidung für einen Neustart der Bundesliga "einstimmig und einvernehmlich" getroffen worden. Zudem verwies er auf die "große Fangemeinde" der Bundesliga, die auf den Neustart der Saison warte.

Keine zweiwöchige Quarantäne für Profis

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), derzeit Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz, richtete sich auf der Pressekonferenz auch an die Kritiker eines Neustarts. "Wir wissen, dass es sehr kontrovers ist. Ich kann aber nur appellieren: Ich weiß, dass die Verantwortlichen in den Bundesliga-Vereinen alles tun werden, um Sicherheit zu erreichen. Es sollten auch Spieler, die sich unvernünftig verhalten, mit Konsequenzen rechnen müssen. Es war von dem einen Spieler von Hertha BSC schon ein schweres Eigentor", sagte Söder - und fügte hinzu: "Es haben sich nicht nur alle Menschen an die Hygienevorschriften zu halten, sondern auch diejenigen, die sehr viel verdienen und ein Privileg haben."

Kommentar

Kommentar zum pikanten Kalou-Video

Temporäre geistige Umnachtung

    

Hertha-Profi Salomon Kalou hatte mit einem Video aus der Kabine eigene und Hygieneverstöße andere Spieler und Funktionäre des Vereins festgehalten. Zudem erklärte Söder, dass die Länge der Quarantäne bei Profi-Fußballern bei einem Krankheitsfall im Umfeld des Spieler von den örtlichen Gesundheitsämtern festgelegt werde.

Kanzlerin Merkel begründete die Entscheidung mit der höheren Test-Frequenz, die der Bundesliga ermöglicht wird: "Dass dort regelmäßig getestet wird, ist natürlich eine andere Situation, als wenn jemand nur einmal am Anfang und am Ende der Quarantäne getestet wird. Das ist der Hintergrund".

"Gute Nachricht für die Bundesliga"

Hertha-Manager Michael Preetz begrüßte die Entscheidung der Politik. "Das ist eine gute Nachricht für die Bundesliga. Die Entscheidung der Regierung beinhaltet einen großen Vertrauensvorschuss und fußt auf einem von der DFL ausgearbeiteten sehr guten Konzept", sagte der 52-Jährige am Mittwoch dem vereinseigenem TV.

Auch die Spitze der DFL hat mit großer Erleichterung auf das grüne Licht der Politik reagiert. Geschäftsführer Seifert sprach ebenfalls von einer "guten Nachricht für die Bundesliga". "Sie ist verbunden mit einer großen Verantwortung für die Klubs und ihre Angestellten, die medizinischen und organisatorischen Vorgaben diszipliniert umzusetzen", erklärte Seifert weiter.

Sendung: rbb UM6, 06.05.2020, 18:15 Uhr

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