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Audio: Antenne Brandenburg | 15.10.2020 | Martin Schneider | Quelle: imago stock&people

Inzidenzzahl weit über 50

Cottbus ist erstes Corona-Risikogebiet im Land Brandenburg

Viele Wochen hielt sich das Ausmaß von Corona-Infektionen in Cottbus in Grenzen. Seit Tagen aber steigen die Zahlen, jetzt ist der Grenzwert überschritten, und zwar deutlich. Damit müssen in der Stadt auch die Corona-Maßnahmen verschärft werden.

Als erste Region in Brandenburg zählt die Stadt Cottbus zu den bundesweiten Risikogebieten mit mehr als 50 neuen Infektionen je 100.000 Einwohner in einer Woche. Laut Zahlen des Gesundheitsministerium vom Donnerstagmorgen lag der Inzidenzwert bei 57,2. Die Stadt Cottbus aktualisierte auf ihrer Pressekonferenz am Mittag die Inzidenzzahl des Gesundheitsministeriums. Demnach liegt die Zahl der Corona-Fälle binnen sieben Tagen auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner aktuell bei 66.

Mit dem Erreichen dieses Wertes müssen für Cottbus die geltenden Coronaregeln weiter verschärft werden. Das betrifft das Tragen der Mund-Nasen-Schutzmaske, die Verringerung von Teilnehmern bei Veranstaltungen sowie weitere Kontaktbeschränkungen.

Dezernent Thomas Bergner | Quelle: rbb/Rico Herkner

Stadtverwaltung informiert über verschärfte Regeln

Das Tragen der Mund/Nasen-Masken werde verschärft, teilte am Mittag der Cottbuser Ordnungsdezernent Thomas Bergner in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz mit. So gilt die Maskenpflicht ab sofort auch in den Malls der Einkaufszentren.

Bei privaten Feiern in einem Gebäude dürfen nur noch zehn Gäste dabei sein. Fußball-Regionalligist Energie Cottbus muss bei seinem nächsten Heimspiel komplett auf Gäste verzichten. Der Verein selbst teilt auf seiner Homepage mit, dass die Geschäftsstelle und das Stadiongelände ab sofort für externe Besucher gesperrt sei. Außerdem ist ebenfalls ab sofort das Training der Mannschaft nicht mehr öffentlich.

Bei einer ähnlichen Infektionslage im November/Dezember würde auch der Weihnachtsmarkt in Cottbus nicht stattfinden, erklärte Bergner mit Blick auf die kommenden Wochen. Zudem kündigte er an, dass der Zoll dabei helfen soll, die neuen Regeln durchzusetzen.

Neuer Höchstwert von Infektionen binnen 24 Stunden

In den letzten 24 Stunden haben sich weitere 24 Menschen mit Covid-19 infiziert, sagte Bergner zur aktuellen Corona-Entwicklung. Es ist der höchste Tageszuwachs in Cottbus seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020.

Betroffen von den Neu-Infektionen seien unter anderem eine zahnärztliche Praxis, zwei Tagespflegen bzw. Pflegedienste, eine Kindertagesstätte sowie Angehörige von bereits positiv getesteten Personen. In allen Fällen laufe die Kontaktnachverfolgung durch das Gesundheitsamt, informiert die Stadtverwaltung weiter.

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Entwicklung hatte sich angedeutet

Die Inzidenzzahl war in den vergangenen Tagen immer deutlicher angestiegen und lag am Mittwoch bereits bei 44. An diesem Tag meldete die Stadtverwaltung mit elf Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden den höchsten Tageszuwachs seit Beginn der Pandemie im Frühjahr dieses Jahres.

Nach Informationen aus dem Cottbuser Rathaus zählen zu den neuen Fällen neben anderen ein Mitarbeiter des Carl-Thiem-Klinikums, zwei Beschäftigte eines Restaurants in der Innenstadt nach Auslandsaufenthalten sowie die Ehefrau eines in stationärer Behandlung befindlichen Corona-Patienten.

Risikogebiet - und nun?

Seit Donnerstag hat Cottbus den Stempel "Risikogebiet". Das heißt, wer aus einem solchen Risikogebiet kommt darf nicht in Hotels, Pensionen oder Ferienwohnungen übernachten. Ausnahme ist ein höchstens 48 Stunden alter negativer Corona-Test oder eine zwingende berufliche Reise. Nicht unter das Verbot fallen Ausflüge, Einkäufe und Besuche.

Der Landestourismusverband kritisierte, bei mehr als sieben Millionen Übernachtungen seit Jahresbeginn gebe es keine Hinweise, dass das Schlafen in Ferienunterkünften zu erhöhtem Infektionsrisiko führte.

Woidke verteidigte die Regelung. "Ich bedaure sehr im Sinne vieler Familien und auch Gastronomen und Hoteliers, dass das zeitgleich mit den Herbstferien in Brandenburg und Berlin zusammenfällt", sagte er. "Aber wir müssen so viele physische Kontakte wie möglich vermeiden."

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