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Quelle: dpa/Paul Zinken

Einzelhandel in Berlin und Brandenburg

Ansturm auf Geschäfte bleibt am Adventssamstag aus

"Glühwein-Pulks" und volle Geschäfte sind am 2. Adventssamstag in der Corona-Krise die Ausnahme geblieben. Im Einzelhandel in Berlin und in Brandenburg war nicht mehr Betrieb als an einem normalen Wochentag. Nun steht aber auch ein verkaufsoffener Sonntag an.

In Berlin und Brandenburg ist das Einzelhandelsgeschäft am zweiten Adventssamstag weitgehend ruhig verlaufen. Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg, Busch-Petersen, sagte, besonders in zentralen Lagen in Berlin hätten die Händler bis zu 40 Prozent weniger Umsatz im Vergleich zum Vorjahr gemeldet.

Das gelte auch für größere Städte in Brandenburg, so Busch-Petersen. Dagegen hätten in Randlagen und kleineren Orten Brandenburgs die Geschäfte zum Teil wieder an das Umsatzniveau des Vorjahres anknüpfen können.

Andrang wie an normalen Werktagen

Am Kurfürstendamm in Berlin-Charlottenburg hielt sich der Andrang ebenfalls in Grenzen. Im Kaufhaus des Westens (KaDeWe) hatten die Kunden ähnlich viel Platz wie an normalen Werktagen in Nicht-Corona-Zeiten.

Auch an Ständen auf dem Platz vor der Gedächtniskirche sowie entlang der Tauentzienstraße kauften zwar vereinzelt Menschen gebrannte Mandeln oder Glühwein, lange Schlangen oder größere Gruppen bildeten sich dort aber nicht. Ein ähnliches Bild ergab sich im Einkaufszentrum am Leipziger Platz, wo für einen Adventssamstag ebenfalls wenig los war.

Viele Menschen nutzten stattdessen das sonnige Wetter für einen Advents-Spaziergang etwa am Paul-Lincke-Ufer entlang des Landwehrkanals in Kreuzberg. Lokale verkauften dort auch "Glühwein to go". Medien hatten in den vergangenen Tagen von "Glühwein-Pulks" berichtet, die sich an solchen Orten trotz Abstandsregeln immer wieder gebildet hätten. Dieser Eindruck bestätigte sich am Samstag zunächst nicht. Eine Ausnahme war ein Lokal an der Forster Straße. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite standen am Nachmittag Dutzende Menschen zum Teil dicht beieinander und tranken ihren Glühwein.

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Polizei will am Sonntag verstärkt kontrollieren

Die Polizei kommentierte solche Beobachtungen zunächst nicht. Sie hatte angekündigt, an diesem Wochenende in den beliebten Einkaufsstraßen die Einhaltung der Corona-Regeln kontrollieren zu wollen. Gemeinsam mit dem Ordnungsamt würden abends auch Streifen in belebten Kiezen wie in Kreuzberg und Friedrichshain unterwegs sein, sagte ein Sprecher am Freitag.

Eine Bilanz dieser Kontrollen gab es am Samstag zunächst nicht. Die Ergebnisse würden nicht zentral gemeldet, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Einen Überblick gebe es deshalb nicht.

Abzuwarten bleibt, wie sich die Lage am Sonntag entwickelt. Dieser ist in Berlin der erste von zwei Sonntagen, an denen die Geschäfte öffnen dürfen. Läden und Einkaufscenter können dies von 13 bis 18 Uhr tun. In der Hauptstadt gilt auf Wochenmärkten und vielen Einkaufsstraßen eine Maskenpflicht.

Sendung: Abendschau, 05.12.2020, 19:30 Uhr

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