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Audio: Inforadio | 07.05.2020 | Nachrichten | Quelle: dpa/Sebastian Kahnert

Ab 14. Mai

Berlin öffnet Notbetreuung in Kitas für weitere Kinder

Wohl erst im Sommer werden die Kitas in Berlin und Brandenburg wieder zum Normalbetrieb zurückkehren. In Berlin sollen ab der kommenden Woche weitere Kinder einen Anspruch auf Notbetreuung erhalten.

Der Berliner Senat will die Kita-Notbetreuung in der Corona-Krise bis zum Sommer schrittweise auf alle Kinder ausweiten. Ab 14. Mai sollen zunächst die Kinder am Übergang zur
Grundschule und deren Geschwister wieder in die Kita gehen können, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Senatskreisen. Weitere Kinder sollen dann - abhängig vom Infektionsgeschehen - in mehreren Phasen folgen. Die Termine dafür stehen noch nicht fest.

Die Notbetreuung wird in kleineren Gruppen und zeitversetzt erfolgen, sie ist maximal halbtags vorgesehen. Die Gruppengrößen können variieren - je nachdem, wie viel Platz und Personal in den Einrichtungen zur Verfügung steht. In den Kitas müssen Hygieneregeln eingehalten werden.

Schrittweise auf 70 Prozent

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) hatte dem rbb am Donnerstagmorgen gesagt, man sei in Berlin schon jetzt bei 40 Prozent des Normalbetriebs. Damit sei man schon deutlich weiter als viele andere Bundesländer, für die am Mittwoch beschlossen wurde, dass sie mit einer Notbetreuung beginnen sollen.

Schrittweise gehe man in Berlin jetzt auf 70 Prozent, so Müller im rbb-Inforadio. "Es bleibt auch bei uns ein eingeschränktes Angebot, aber es ist schon deutlich mehr als in anderen Bundesländern", betonte der Regierende Bürgermeister.

Einen genaueren Plan vorzulegen, sei mit Blick auf die Infektionsentwicklung und das zur Verfügung stehende Personal riskant, betonte der Regierungschef. So könnten viele Erzieherinnen wie auch Lehrer nicht sofort arbeiten gehen, weil sie zu einer Risikogruppe gehörten und erst getestet werden müssten. Nach dpa-Informationen steht aktuell in den Kitas 70 Prozent des Personals zur Verfügung.

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Am 17. März mussten viele Berliner Kitas wegen der Corona-Pandemie schließen. Allerdings konnten Eltern aus bestimmten systemrelevanten Berufsgruppen wie etwa Polizei, Gesundheitssektor oder Verwaltung ihre Kinder in eine Notbetreuung in einigen Kitas geben.

Der Kreis der Anspruchsberechtigten wurde seither bereits schrittweise erweitert, zuletzt etwa für Alleinerziehende. Momentan können so 60.000 Kinder betreut werden, 36 Prozent aller Kita-Kinder. Allerdings nehmen nicht alle Eltern das Angebot in Anspruch. Zum Ende der vergangenen Woche hatten sich 26 Prozent der anspruchsberechrigten Eltern bei den Kitas für eine Betreuung gemeldet, wie die Senatsverwaltung für Bildung rbb|24 auf Anfrage mitteilte.

Woidke dämpft Erwartungen in Brandenburg

Auch in Brandenburg wird es "mindestens bis in den Sommer dauern", bis der Normalbetrieb in den Kitas wieder erreicht wird, wie Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Mittwochabend dem rbb sagte.

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Bis dahin gelte das, was heute schon gilt, nämlich "Abstand halten und kleine Gruppen bilden", so Woidke in Brandenburg aktuell. Dies erfordere natürlich auch einen höheren Bedarf an Beschäftigten.

Für die Schulen gebe es ein Stufenkonzept der Kultusministerkonferenz, das Brandenburg verfolge und das keine klaren Fristen setze. "Unser Ziel ist es, bis zu den Sommerferien jedes Kind mindestens einen Tag in die Schule zu bringen - möglichst mehr", so Woidke. Dies hänge davon ab, wie die Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten würden.

Sendung: Inforadio, 7.5.2020, 7:45 Uhr 

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