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Audio: Inforadio | 05.10.2020 | 07:20 Uhr | Quelle: ZB/Soeren Stache

Sorge über Berliner Corona-Lage in Brandenburg

"Bei den engen Verflechtungen müssen wir sehr aufpassen"

Zwei Bundesländer haben einzelne Berliner Bezirke bereits zu Corona-Risikogebieten erklärt - Brandenburg bisher nicht. Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher mahnt das Nachbarland aber, es müsse den Anstieg der Corona-Neuinfektionen in den Griff kriegen.

Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hat sich besorgt über den Anstieg der Corona-Neuinfektionen in Berlin geäußert. Im rbb-Inforadio wies Nonnemacher am Montag darauf hin, dass laut Robert-Koch-Institut vier Berliner Bezirke zu den bundesweit sieben sogenanten Hotspots gehören. Das heißt, dass es innerhalb einer Woche mindestens 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner gegeben hat.

Anders als Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein plane Brandenburg aber keine Beschränkungen für Einwohner der betreffenden Bezirke, sagte Nonnemacher. Brandenburg werde nicht zwischen einzelnen Bezirke differenzieren, wenn es um Quarantäneverordnung geht. "Aber es besorgt mich, dass sich auch Berlin als Einheitskommune den 40 pro 100.000 [Neuinfektionen, Anm.d.Red.] nähert." Das sei wirklich besorgniserregend, so die Gesundheitsministerin.

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"Testen, testen, testen hat uns nicht weitergebracht"

"Bei den sehr engen Verflechtungen zwischen Berlin und Brandenburg und den Pendler-Beziehungen müssen wir sehr aufpassen und ich hoffe, dass die Kolleginnen und Kollegen das in den Griff bekommen", mahnte Nonnemacher. Schnelltest seien dazu eine sinnvolle Maßnahme, es bräuchte aber qualifiziertes Personal, die diese durchführen könnten. "Das Testen, Testen, Testen hat uns nicht weitergebracht. Wir müssen eine Teststrategie haben, die sich auf Schwerpunkte konzetriert", so die Gesundheitsministerin weiter.

Geisel: "Die Lage ist ernst"

Auch Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) bezeichnete am Montag bei Radioeins vom rbb die Lage als ernst. Einsatzkräfte der Polizei hatten in der Nacht zu Sonntag erneut den James-Simon-Park in Berlin-Mitte geräumt. Der Senat werde am Dienstag darüber beraten, wie man besser gegen Partys in Berliner Parks vorgehen kann. Denkbar seien ein Alkoholverbot ab 23 Uhr oder Sperrstunden. Vor allem aber müsse sich das Bewusstsein der Menschen ändern, betonte der SPD-Politiker.

"Die Polizei wird präsent sein", versicherte Geisel. Jeder einzelne sei aber aufgerufe sich entsprechend zu verhalten. "Das haben wir im März, April, Mai diesen Jahres sehr gut hinbekommen."

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