Priorisierung erst im Januar
Die Bundesländer bereiten sich auf die große Impf-Offensive vor, doch wer zuerst an der Reihe ist, will das Bundesgesundheitsministerium erst im Januar festlegen. "Das ist natürlich zu spät", meint die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Kalayci.
Die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz der Länder, Dilek Kalayci (SPD), hält den vom Bund angekündigten Zeitplan für die geplante Corona-Impfoffensive für problematisch. "Ich habe jetzt erfahren, dass die Verordnung zur Priorisierung des Gesundheitsministeriums erst im ersten Quartal 2021 kommen wird. Das ist natürlich zu spät“, sagte die Berliner Gesundheitssenatorin am Mittwoch im ARD-Mittagsmagazin.
Der Impfstoff werde zunächst nicht für alle reichen. "Deshalb brauchen wir tatsächlich eine Priorisierung", so Kalayci. Berlin habe bereits sechs Impfzentren vorbereitet, dorthin könnten alle über 75-Jährigen eingeladen werden. Die Menschen in Pflegeheimen sollten von mobilen Teams geimpft werden, damit sie nicht in die Impfzentren müssten. Auch Impfungen von Krankenhaus- und Altenpflegepersonal würden vorbereitet.
Allerdings sei bislang nicht definiert, wer zu der großen Gruppe mit Vorerkrankungen gehöre. "Das wäre noch zu klären und die anderen Bereiche kommen natürlich danach", sagte Kalayci. Ziel sei, schnell ins Regelsystem überzugehen und Menschen in regulären Arztpraxen impfen zu können.
In Berlin werden derzeit sechs Impfzentren aufgebaut, die Brandenburger Landesregierung plant mit elf Impfzentren. Kalayci hatte am Montag im Gesundheitsausschuss des Abgeordnetenhauses mitgeteilt, dass der Senat sich zunächst auf 900.000 Impfdosen einstellt. Damit könnten 450.000 Berlinerinnen und Berliner geimpft werden.
Brandenburg rechnet zum Jahreswechsel mit der ersten Lieferung von 150.000 Impfdosen. Die beiden ersten Impfzentren in Potsdam und Cottbus sollen noch vor Weihnachten einsatzbereit sein. Weitere acht bis zehn Impfzentren sollen bis Anfang des kommenden Jahres folgen.
Sendung: Abendschau, 02.12.2020, 19.30 Uhr
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