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Video: Brandenburg Aktuell | 14.07.2019 | Stephanie Teistler | Quelle: dpa/Monika Skolimowska

Die Spitzenkandidaten | Dietmar Woidke (SPD)

Der Landeschef will es nochmal wissen

Am 1. September wird ein neuer Landtag gewählt. Regierungschef Dietmar Woidke will im Amt bleiben und tritt wieder für die SPD an. Woidke zählt in Brandenburg zu den beliebtesten Landespolitikern, wovon auch die SPD profitieren will. Von Stephanie Teistler

"Ohne mich wäre der Landtag in Fragen der zukünftigen Energieversorgung und der Entwicklung von Regionen nicht mehr so kompetent", sagt Dietmar Woidke, Ministerpräsident von Brandenburg und Spitzenkandidat der SPD für die Landtagswahl am 1. September.

Er ist der bekannteste aktive Landespolitiker Brandenburgs, was wohl seiner Position geschuldet ist. Der 57-Jährige ist laut einer Infratest-Umfrage vom Juni 2019 auch der beliebteste Landespolitiker. "Dass die Menschen dieses Vertrauen in mich zu großen Teilen setzen, ist für mich eine große Ehre", so Woidke. "Es ist aber auch eine große Verpflichtung und die Erwartungen sind nach wie vor groß."

Zur Person

Vita

Dietmar Woidke

Geboren am 22. Oktober 1961 in Naundorf bei Forst (Spree-Neiße). Aufgewachsen auf dem elterlichen Bauernhof in Naundorf, lebt heute in Forst, ist verheiratet und hat eine Tochter. Studium der Landwirtschaft und Tierproduktion/Ernährungsphysiologie und Promotion zum Dr. agrar. an der Humboldt-Universität in Berlin. Seit 1993 Mitglied der SPD, seit 1994 Mitglied des Brandenburger Landtags, seit 2013 Vorsitzender der Brandenburger SPD und Ministerpräsident des Landes Brandenburg.

Die Erwartungen an ihn sind vor allem bei den Parteigenossen groß. Von daher würde die Brandenburger SPD gern von den Woidke-Werten profitieren: Laut derselben Umfrage kommt die Partei nämlich nur noch auf 18 Prozent der Stimmen. Deshalb versucht Woidke jetzt, beide Umfrageergebnisse in Einklang zu bringen, indem er sich im Wahlkampf mit allen Kandidierenden zeigt.

"Immer wieder wird über den Parkplatz diskutiert"

Allerdings hat Woidke mit seiner Art, politische Entscheidungen zu kommunizieren, in dieser Legislatur mehr als einmal Kritik eingefahren. So überrumpelte er mit dem geplanten Umzug des Wissenschaftsministeriums nach Cottbus dessen Mitarbeiter. Die Kreisgebietsreform sagte Woidke auf einem Prignitzer Parkplatz ab.

"In dem Moment standen aber etwa 30 oder 40 Journalisten vor der Tür, die Antworten wollten", entgegnet Woidke. "Am Ende geht es darum, was ist transportiert worden. Und ich bin der festen Überzeugung, dass es eine richtige Entscheidung war."

Kohleausstieg, Infrastruktur, ländlicher Raum: Die Liste der Baustellen ist in Woidkes Regierungszeit nicht kleiner geworden. Mit geschmolzener Mehrheit und der AfD in Umfragen gleichauf, appelliert er deshalb staatstragend an den Zusammenhalt in Brandenburg: "Dass dieses Land nicht dominiert wird von Spaltern und Hetzern, sondern dass die Menschen in diesem Land zusammenstehen und wo die Menschen auch wissen, dass die großen Herausforderungen, vor denen wir stehen, nur gemeinsam zu lösen sind."

Dieses Porträt über den SPD-Spitzenkandidaten und amtierenden Ministerpräsidenten Dietmar Woidke ist das siebte einer Reihe, in der wir Ihnen die Spitzenkandidaten jener Parteien vorstellen, die gute Chancen haben, nach der Wahl am 1. September 2019 im neuen Landtag vertreten zu sein. Bereits vorgestellt wurden: Péter Vida von der BVB/Freie Wähler, Ingo Senftleben von der CDU, Ursula Nonnemacher von den Grünen, Hans-Peter Goetz von der FDP, Sebastian Walter von der Linken, Andreas Kalbitz von der AfD.

Sendung: Brandenburg Aktuell, 14.07.2019, 19:30 Uhr

Beitrag von Stephanie Teistler

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