rbb24
  1. rbb|24
  2. Wirtschaft
Quelle: dpa/Patrick Pleul

Urlaub in Corona-Zeiten

Wohin Berliner und Brandenburger wieder reisen dürfen

Campingtrips, Paddeltouren und Hotelbesuche sind in Berlin und Brandenburg grundsätzlich wieder möglich. Auch die Hoffnung auf Urlaub im Ausland wächst. Doch wer eine Reise plant, muss nach wie vor genau hinschauen. Ein Überblick.

Seit den jüngsten Corona-Lockerungen gibt es für Berliner und Brandenburger wieder eine Aussicht auf Urlaub. Die Tourismusbranche darf wieder einen großen Teil ihrer Angebote unter Hygieneauflagen hochfahren: Campingplätze, Ferienwohnungen, Hotels, Freibäder und Gaststätten können wieder öffnen, auch Bootstouren und Stadtrundfahrten sind wieder möglich. Ein Blick ins Umland zeigt allerdings: Jedes Bundesland verfolgt seinen eigenen Zeitplan bei den Lockerungen.

Grundsätzlich gilt: Bei allen eventuellen Reisen sind die Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln einzuhalten - und weiterhin wird von der Bundesregierung dringend empfohlen, die Zahl der Menschen, zu denen man Kontakt hat, möglichst gering zu halten und den Personenkreis möglichst konstant zu belassen.

Mehr zum Thema

Interview | Pfingsturlaub im Spreewald

"Freunde und Bekannte in einem Paddelboot wird schwierig"

  

Mit dem Boot durch Brandenburg

Wer einen Trip nach Brandenburg unternimmt, kann wieder einen Besuch im Restaurant, im Café oder in einer Kneipe einplanen - zwischen 6 und 22 Uhr. Auch Campingplätze sind wieder offen - seit 25. Mai auch für Urlauber, die zelten wollen.

Seit Mitte Mai dürfen Touristen außerdem wieder Boote mit Übernachtungskabinen chartern. Die Voraussetzung für die Betreiber aller dieser Angebote ist, dass die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln sichergestellt sind.

"Möglichkeiten zur Reservierung und zur Kontaktnachverfolgung werden dringend empfohlen", heißt es aus der Staatskanzlei. Hotels sind seit 25. Mai wieder unter Auflagen offen. Auch Busreisen, Stadtrundfahrten, Schiffsausflüge und vergleichbare touristische Angebote sind wieder möglich. 

Berliner Hotels sind wieder offen

In Berlin sind Restaurants seit dem 15. Mai wieder offen. Auch in der Hauptstadt müssen Gastro-Betreiber sicherstellen, dass Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden. Berliner Campingplätze, Hotels, Ferienwohnungen und andere Unterkünfte können seit Montag wieder gebucht werden. Buffets darf es dann aber noch keine geben und auch Wellness- und Spa-Bereiche in Hotels müssen vorerst geschlossen bleiben. Stadtführungen und Stadtrundfahrten mit Bus oder Schiff sind dagegen wieder erlaubt.

Die Außenbereiche von Tierpark, Zoo und Botanischem Garten sind bereits für Besucherinnen und Besucher geöffnet. In einigen Berliner Freibädern kann man seit dem 25. Mai wieder schwimmen.  

Mehr zum Thema

Hygiene- und Abstandsregeln

Diese Regeln gelten beim Restaurant- oder Barbesuch

  

Hotelbesuch an der Elbe

Im Brandenburger Nachbarbundesland Sachsen sind seit Mitte Mai wieder Hotelübernachtungen erlaubt, Campingplätze und Ferienwohnungen dürfen dann ebenfalls wieder Touristen aus anderen Bundesländern aufnehmen. Allerdings gelten in allen Anlagen besondere Regeln, wie ein Sprecher des sächsischen Ministeriums für Wirtschaft und Tourismus rbb|24 sagte. Gastronomie und Hotelrestaurants müssen für abwaschbare Speisekarten sorgen und Mindestabstände gewährleisten.

Öffnen dürfen in Sachsen seit Mitte Mai theoretisch auch Theater, Musiktheater, Kinos, Konzerthäuser, sowie Freizeit- und Vergnügungsparks - wenn die Sicherheitsabstände eingehalten werden und ein entsprechendes Hygienekonzept vorliegt. Bisher haben allerdings nur wenige große Kinos diese Möglichkeit genutzt, weil nur eine geringe Auslastung der Säle möglich ist. Die Kinos können im Moment nur Filme zeigen, die schon vor der Corona-Krise angelaufen sind. Viele Theater haben ihre Spielzeit schon im April vorzeitig beendet. Das Kultur-Angebot ist also noch stark eingeschränkt.

Auch Wellness-Urlauber müssen sich noch gedulden: Freibäder sind zwar wieder offen, Hallenbäder und Spa-Anlagen bleiben aber vorerst noch geschlossen. 

Tourismus in Sachsen-Anhalt auch für nicht-Einheimische

Auch Sachsen-Anhalt hat die Öffnung von Hotels, Ferienhäusern und -wohnungen erlaubt: Seit dem 28. Mai dürfen auch Gäste aus anderen Bundesländern anreisen. Dabei müssen auch Hotels auf Hygieneregeln wie 1,50 Meter Mindestabstand zwischen Tischen und abwaschbare Speisekarten achten. Zu den Auflagen zählt außerdem das Führen von Gästelisten. 

Mehr zum Thema

Berliner Freibäder öffnen

Das sind die neuen Regeln beim Baden

  

Kapazitätsgrenze in Mecklenburg Vorpommern

Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern lockert den im März beschlossenen Tourismusstopp seit Anfang Mai. Restaurants und tourismusnahe Gewerbe, wie Strandkorbvermietungen oder Fahrradverleihstellen durften wieder den Betrieb aufnehmen.

Seit Montag dürfen auch Gäste aus anderen Bundesländern wieder in Hotels, Campinganlagen und Ferienwohnungen in Mecklenburg-Vorpommern übernachten. Allerdings gilt aufgrund des Infektionsschutzes in allen Hotels erst einmal eine Kapazitätsgrenze, Betreiber dürfen nur 60 Prozent ihrer Plätze vermieten. Nur für Campingplätze gilt diese Grenze nicht. Wann diese Beschränkung wegfällt, ist noch unklar.

Grenze nach Polen öffnet sich für Touristen erst später

Reisen nach Polen sind bis auf weiteres noch nicht wieder möglich. Die polnische Botschaft in Berlin meldet auf ihrer Website, dass die Grenzen für Touristen vorerst bis zum 12. Juni geschlossen bleiben, die Bundesregierung hatte eine weltweite Reisewarnung ohnehin bis einschließlich 14. Juni ausgesprochen.

Eine Verlängerung der Maßnahmen von polnischer Seite "sei nicht auszuschließen", heißt es auf der Website der Botschaft – allerdings hofft das polnische Fremdenverkehrsamt, dass der Tourismus spätestens im Juni wieder vorsichtig beginnen kann. Pressesprecherin Magdalena Korzeniowska sagte rbb|24: "Alle freuen sich darauf, wenn Reisen wieder möglich ist. In den nächsten Wochen wollen sich die Hotels in Polen wieder auf internationale Besucher vorbereiten."

Mehr zum Thema

Interview | Michael Sorgenfrey, Adlon-Direktor

"Wir haben weitreichende Maßnahmen für die Sicherheit ergriffen"

  

Hoffnung auf Reisen in 31 europäische Staaten

Die Bundesregierung bereitet derzeit ein Ende der weltweiten Reisewarnung für Touristen ab dem 15. Juni für 31 europäische Staaten vor, wenn die Entwicklung der Corona-Pandemie es zulässt. Neben den 26 Partnerländern Deutschlands in der Europäischen Union gehören dazu das aus der EU ausgetretene Großbritannien und die vier Staaten des grenzkontrollfreien Schengenraums, die nicht Mitglied in der EU sind: Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein.

Das geht aus dem Entwurf für ein Eckpunktepapier mit dem Titel "Kriterien zur Ermöglichung des innereuropäischen Tourismus" hervor. Beschlossen werden könnte dieses Papier in der ersten Juni-Woche.

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hatte die weltweite Reisewarnung am 17. März ausgesprochen - ein bisher einmaliger Schritt. Dies ist kein Reiseverbot, erlaubt aber Stornierungen gebuchter Reisen. Die Reisewarnung soll - so der Plan - durch individuelle Reisehinweise ersetzt werden, die für jedes einzelne Land Risiken aufzeigen.

Sendung: Inforadio, 25.05.2020, 9:30 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen