Anwohner warten noch auf Schallschutz - Land hält Südbahn-Betrieb am BER für vertretbar

Sa 31.01.15 | 11:46 Uhr
Bild: Flughafen Berlin Brandenburg

Wenn im Mai die Sanierung der Nordbahn für den Hauptstadtflughafen beginnt, wird für sechs Monate die Südbahn angeflogen. Brandenburg hält den damit verbundenen Lärm für vertretbar - auch wenn der Schallschutz noch nicht für alle Anwohner sichergestellt ist.

Brandenburgs Landesregierung hat die geplante vorübergehende Inbetriebnahme der Südbahn am neuen Flughafen BER in Schönefeld verteidigt. Infrastrukturministerin Kathrin Schneider (parteilos) erklärte in ihrer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage im Potsdamer Landtag, dass dabei die für den BER-Betrieb geltenden Nachtflugregelungen "einschließlich der strikten Flugbeschränkungen in der Nachtkernzeit angewendet" würden. Am alten Flughafen Berlin-Schönefeld hingegen gilt überhaupt kein Nachtflugverbot.

Mehr als 1.000 Anwohner warten noch auf Lärmschutz

Im Mai soll die Sanierung der Nordbahn beginnen, die noch zum alten Flughafen Schönefeld gehört und künftig eine Start- und Landebahn des neuen Airports BER nebenan sein wird. Während der halbjährigen Bauphase wird der Schönefelder Flugverkehr über die schon lange fertige neue BER-Südbahn geleitet.

Allerdings warten noch viele Anwohner auf die Erfüllung der Schallschutzauflagen. Von Anträgen auf Lärmschutz für insgesamt knapp 4.500 Haushalte wurden laut Ministerium erst für rund 3.300 Haushalte (Stand 30.11.2014) Anspruchsermittlungen versendet beziehungsweise Schallschutzmaßnahmen umgesetzt.  

Auch wenn der Schallschutz noch nicht für alle Anwohner sichergestellt sei: Die Entscheidung zur befristeten Teilinbetriebnahme der Südbahn sei "vertretbar", erklärte Schneider.