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Havelland

Rot und Schwarz Kopf an Kopf

Im Havelland liegt die SPD zwar vorn, doch die CDU folgt ihr nun dicht auf den Fersen. Zugewinne verzeichnen auch die Grünen, die mit 8,4 Prozent deutlich stärker als im Landesdurchschnitt sind. Die AfD kommt aus dem Stand auf 6,5 Prozent.

Zwischen Berlin (östlich) und Sachsen-Anhalt (westlich) erstreckt sich das Havelland mit 55 Quadratkilometern Wasser, 430 Quadratkilometern Wald und 190 Quadratkilometern Naturschutzgebiet. Die Landschaft ist geprägt durch den Fluss Havel, die dem Landstrich den Namen und den Charakter gibt, aber auch das größte Hemmnis bei der Verkehrserschließung ist.

Je weiter westlich man im Havelland vorankommt, desto dünner besiedelt ist der Landkreis. Man muss bereits jetzt den Nachwuchs mit der Lupe suchen. Der östliche Teil liegt in Berlins Speckgürtel mit Orten wie Falkensee und platzt dagegen aus allen Nähten.

Anfänge der Luffahrt und Brillen aus der Fabrik

Touristisch kann das Havelland aus dem Vollen schöpfen. Denn hier ist  Herr von Ribbeck auf Ribbeck aus der Ballade von Theodor Fontane zu Hause. In der Kreisstadt Rathenow wurden erstmals Brillen industriell gefertigt und der Traum vom Fliegen nahm hier seinen Anfang.
Otto Lilienthal baute und erprobte sein Fluggerät am Gollenberg in Stölln. Die von ihm erfundenen Flugzeuge waren die Grundlage für die Entwicklung des modernen Luftverkehrs. Heute zählt dieser Ort zu den beliebtesten Ausflugszielen des Landkreises.

Superlative in Sachen Natur hat der Landkreis auch zu bieten: In der unteren Havelniederung befindet sich das größte zusammenhängende Feuchtgebiet im Binnenland des westlichen Mitteleuropas - ein Vogelschutzgebiet von europäischem Rang.

Obst und Gemüse aus Werder Jobmotor für die Gegend

Im gesamten Landkreis leben mehr als 153.000 Menschen. Sie verteilen sich recht ungleich. Während die Stadt Falkensee ganz im Osten immer weiter wächst, weil sie zum Speckgürtel Berlins gehört, haben besonders die westlichen Gebiete unter Einwohnerschwund zu leiden. Falkensee hat seine Einwohnerzahl mit inzwischen gut 40.000 seit der Wende fast verdoppelt und ist mittlerweile die fünfgrößte Stadt Brandenburgs. Die Statistiker des Landkreises rechnen dagegen besonders für den Raum Rathenow bis zum Jahr 2030 mit einem immens hohen Rückgang vor allem von jungen Leuten bis zu 21 Jahren.

Wirtschaftlich ist der Landkreis von Ackerbau und Viehhaltung geprägt. Vor allem rund um Werder ist der Obst- und Gemüseanbau ein Jobmotor, denn hier werden Säfte und Konserven hergestellt. Im Havelland gibt es zudem sogar noch ein paar Fischer, denen der Fluss ein Auskommen ermöglicht. Die Arbeitslosenquote liegt mit 9,1 Prozent im März 2014 knapp unter dem Landesdurchschnitt von 9,6 Prozent.

Für den aktuellen Kreistag in Rathenow wählten die Bürger 56 Vertreter in 4 Wahlkreisen.

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