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Teltow-Fläming

Deutlicher Dämpfer für SPD und Linke

Linke und SPD können sich im Wirtschaftswunderkreis Teltow-Fläming zwar behaupten, müssen aber beide schmerzhafte Verluste hinnehmen. Profitieren können die CDU, aber auch Freie Wähler und AfD, während die FDP fast die Hälte der Wählerstimmen verliert.

Als "kleines Wirtschafts-Wunderland" preist sich der Kreis Teltow-Fläming in einer Broschüre an - mit Jobs, funktionierender Infrastruktur und Natur pur. Doch so einfach ist es nicht: Im Norden grenzt der Kreis an den Ballungsraum Berlin und zählt damit auch zum Speckgürtel. Doch der breitere, im Süden gelegene Landesteil ist durchaus ländlich geprägt: mit großen Getreidefeldern, zwischen denen verträumte kleine Dörfer liegen.

Die politischen Streitpunkte dürften in den jeweiligen Regionen keinesfalls dieselben sein. In Blankenfelde-Mahlow ist zum Beispiel der Fluglärm ein Riesenthema - vor allem der Krach, der noch kommt, wenn der BER irgendwann eröffnet. In Dahme interessiert eher, wie das Leben auf dem Land organisiert werden soll.

Bevölkerungszahl wuchs zuletzt sogar

Was jedoch stimmt: Wirtschaftlich gesehen steht der Kreis insgesamt besser da als so mancher andere. Die Arbeitslosenquote liegt unter dem Brandenburg-Schnitt, Handel und Gewerbe bieten viele Jobs. In den letzten Jahren stieg die Bevölkerungszahl - entgegen dem Brandenburg-Trend - sogar an. Derzeit leben rund 160.000 Menschen in dem Kreis.

Seit der Wende siedelten sich vor allem im Raum um die Metropole Berlin zahlreiche Unternehmen an, insbesondere aus der Luft- und Raumfahrtindustrie, der Biotechnologie und dem Fahrzeugbau. Darüber hinaus entstanden viele neue Logistikunternehmen.

Der Süden des Kreises profitierte von dem Trend allerdings weniger. Die Landwirtschaft spielt hier weiter eine große Rolle, Industrie gibt es ledlich noch in Baruth und der Kreisstadt Luckenwalde.

Große Landschaftsschutzgebiete

Dafür spült hier der Tourismus Geld in die Kassen: Rund 40 Prozent des Landkreises, benannt nach den Landschaften Teltower Platte und Niederer Fläming, ist Landschaftsschutzgebiet, darunter die Naturparks Nuthe-Nieplitz und Niederlausitzer Landrücken. Auch große ehemalige Militärgebiete stehen heute unter Schutz. Mit über 1,1 Millionen Übernachtungen im Jahr 2013 belegte der Fläming Platz vier im Ranking der beliebtesten Reiseziele in Brandenburg.

Sieger der letzten Kommunalwahl war die SPD, die hier ihr landesbestes Ergebnis einfuhr: 29,6 Prozent, gefolgt von der Linken und der CDU. Im Mai werden in fünf Wahlkreisen 56 Vertreter für den Kreistag gewählt.

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