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Video: rbb24 | 03.03.2023 | Torsten Michels | Quelle: imago images/Matthias Koch

Union vor Spiel gegen Köln

Auf der Suche nach dem Union-Gesicht

Die Serie ist gerissen. Zum ersten Mal in diesem Jahr hat der 1. FC Union ein Pflichtspiel verloren. Gegen Köln wollen die Köpenicker zurück in die Erfolgsspur, der Trainer fordert das Union-Gesicht. Von Jakob Rüger

Das Thema der Woche

Es war ruhig beim 1. FC Union, das hatte vor allem mit einer spielfreien Woche zu tun. Die Mannschaft bekam vom Trainer am Montag und Dienstag frei. "Es war zwingend notwendig", begründete Urs Fischer die Maßnahme. "Die Mannschaft sollte den Kopf frei bekommen, das ist wichtig, um wieder Energien freizusetzen." Die Mannschaft nutzte die Pause auch, um die erste Niederlage des Jahres zu verarbeiten. Beim 0:3 in der Fußball-Bundesliga-Partie gegen FC Bayern München hatten die Köpenicker keine Chance.

"Es war eindeutig in München", so Urs Fischer. "Wir haben unser Gesicht vermissen lassen und müssen es nun gegen Köln besser machen. Gelingt uns das nicht, wird es gegen jeden Gegner schwer." Dem Trainer war seine Mannschaft gegen die Bayern zu passiv, anstatt den Gegner wie gewohnt unter Druck zu setzen, habe man nur die Passwege verteidigt, monierte Fischer.

Interview | Ex-Herthaner und -Unioner Robert Andrich

"Die Verbindung zu Hertha ist nicht so groß, dass sie mich aus dem Konzept bringen wird"

Über ein Jahrzehnt bei Hertha BSC und zwei Saisons mit Union Berlin haben Robert Andrichs Fußball-Weg geprägt. Im Interview blickt der heutige Leverkusener zurück auf seine Berlin-Brandenburger Wurzeln und voraus auf das Spiel gegen Ex-Klub Hertha.

Mit der Pleite bei den Bayern hat vorerst auch die Fragerei nach der Tabellenführung aufgehört. "Wir werden immer nach der Tabelle bewertet, wir sollten aber nach unseren Möglichkeiten bewertet werden", kritisiert Fischer die Erwartungshaltung in den Medien. Der 1. FC Union spielt weiter eine herausragende Saison und darf immer noch von einer Champions-League-Teilnahme träumen.

Der Gegner

Kölns Trainer Steffen Baumgart hat schon oft gegen den 1. FC Union gespielt und doch sind die Aufeinandertreffen für den Ex-Unioner immer noch etwas Besonderes. "Aus meiner Sicht hatte ich die schönste Fußballerzeit bei Union", spricht Baumgart ganz offen im rbb|24-Interview. "Obwohl ich nur zwei Jahre da gespielt habe, war das für mich die prägendste Phase, die ich in meinen 14 Jahren als Fußball-Profi hatte." Noch immer ist Baumgart Vereinsmitglied, läuft, wenn es zeitlich passt, für die Traditionself der Köpenicker auf und hat eine Wohnung nahe dem Stadion.

Die enge Verbundenheit wird am Samstag aber ruhen. Der FC ist in der Tabelle abgerutscht und hat nur einen Sieg aus den letzten sechs Spielen geholt. "Sie verlieren zuletzt 0:3 gegen Wolfsburg, das hört sich klar an, war aber ein enges Spiel", analysiert Urs Fischer den Gegner. Köln spielt, wie alle Baumgart-Mannschaften, mit sehr viel Wucht und Energie. An der Alten Försterei treffen die beiden laufstärksten Teams dieser Bundesliga-Saison aufeinander. Union Berlin und der 1. FC Köln liefen im Schnitt mehr als 118 Kilometer pro Spiel.

Zum Angeben

Gegen welches Team feierte der 1. FC Union die meisten Bundesliga-Siege? Natürlich gegen die Kölner. Die Eisernen haben in ihrer noch jungen Bundesliga-Geschichte schon sechs Siege geholt. Union ist der einzige aktuelle Erstligist, gegen den der FC in seiner Bundesliga-Geschichte noch nie gewinnen konnte. Die bislang letzte Niederlage der Unioner gegen Köln datiert vom 11. April 2014. Damals stand in der 2. Bundesliga beim 1:2 noch Uwe Neuhaus als Trainer an der Seitenlinie und für Köln traf Stürmer Patrick Helmes doppelt.

Personal

Bei Union fehlen:

Die erwartete Aufstellung

Trainer Urs Fischer hat Sorgen auf der linken Abwehrseite. Jérôme Roussillon und Niko Gießelmann sind beide angeschlagen. Im schlimmsten Fall steht kein gelernter Linksverteidiger zur Verfügung. Es wäre möglich, dass in dem Fall Josip Juranovic nach links wechselt. Der Kroate kennt die Position von Celtic Glasgow, wo er ein paarmal aushelfen musste. Noch hat Urs Fischer aber die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Gießelmann oder Roussillon rechtzeitig für das schwere Heimspiel fit werden.

So könnte Union beginnen: Rönnow – Doekhi, Knoche, Leite – Juranovic, Laidouni, Khedira, Haberer, Trimmel – Becker, Behrens

Die Prognose

Im Stadion An der Alten Försterei wurde kurz vor dem Spiel ein neuer Rasen aus den Niederlanden verlegt. Urs Fischer hofft, dass die Arbeiten rechtzeitig fertig werden und das vor allem das neue Grün gut anwächst. Eines ist nämlich klar, treffen Union und Köln aufeinander, dann wird der Rasen in Mitleidenschaft gezogen. Es dürfte ein Kampfspiel mit sehr viel Intensität werden. Zeigt Union sein ekliges, effektives Spiel, dann bleiben die Köpenicker auch im 17. Heimspiel in Folge ohne Niederlage.

Der rbb|24-Tipp: Der 1. FC Union zeigt sich gut erholt nach der Pleite in München und siegt mit 1:0 gegen den 1. FC Köln.

Sendung: rbb24, 02.03.2023, 18 Uhr

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