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Video: rbb|24 | 09.07.2022 | Material: rbb24 Abendschau, ARD-aktuell, Helena Daehler | Quelle: dpa/Jörg Carstensen

Berlin

200.000 Menschen feiern bei Techno-Parade "Rave the Planet"

16 Jahre nach der letzten Loveparade zog wieder eine großer Techno-Rave durch Berlin. Selbst kühles Wetter und Schauer hielten die Raver nicht vom Tanzen ab. Wegen des enormen Zuspruchs soll es 2023 eine neue Auflage geben.

Die Techno-Parade "Rave the Planet" hat in Berlin trotz kühler Temperaturen und Regen einen großen Erfolg gefeiert. Nach Angaben der Berliner Polizei kamen zu der Veranstaltung am Samstag 200.000 Menschen - angemeldet worden waren von den Veranstaltern um Loveparade-Erfinder Dr. Motte bis zu 25.000 Teilnehmer. Ein Polizeisprecher sagte am Sonntag, im Großen und Ganzen sei die Veranstaltung friedlich verlaufen. Aufgrund des großen Zuspruchs erklärte Dr. Motte, im kommenden Jahr Auflage Nummer zwei der Rave-the-Planet-Parade veranstalten zu wollen.

"Wir wollen zeigen, eine friedliche Welt ist unser Traum und unser Wunsch"

Am Samstagnachmittag versammelten sich die Teilnehmenden zunächst am Kurfürstendamm und zogen dann auf einer sieben Kilometer langen Route zur Siegessäule im Tiergarten. Dr. Motte sagte dem rbb zum Hintergrund des Treffens, "wir wollen zeigen, eine friedliche Welt ist unser Traum und unser Wunsch". Insgesamt waren 18 Musikwagen mit etwa 150 Künstlern- unter ihnen auch ukrainische DJs - bei zeitweise strömendem Regen mit von der Partie. Wie die Paraden in den 1980er und 1990er Jahren war der Umzug als Demonstration angemeldet - laut Polizei für 25.000 Menschen.

Zu Beginn sprach die Polizei bei kühlem Wetter von etwa 20.000 Teilnehmern, verzeichnete aber weiteren Zustrom. Am Abend hieß es dann von der Polizei auf rbb-Anfrage, die Teilnehmerzahl bewege sich im "unteren 6-stelligen Bereich" - also mindestens 100.000 Teilnehmer. Dr. Motte selbst sprach kurz vor dem Ende der Parade von 300.000 Teilnehmern. Am Sonntagmorgen korrigierte die Polizei ihre Zahl nach oben - auf 200.000 Teilnehmende.

Zeitweise tanzten die Teilnehmer im strömenden Regen | Quelle: imago images/Rolf Kremming

Entspannte Stimmung

Der Zug kam nur langsam voran und war am Samstagabend immer noch unterwegs. Immer wieder steckten die Musikwagen in den Menschenmassen fest. Dr. Motte rief die Teilnehmer mehrfach dazu auf, sich zu verteilen, damit die Wagen besser durchkämen. Gleichzeitig kündigte er unter dem Jubel der Raver an, die Techno-Parade im nächsten Jahr noch einmal veranstalten zu wollen.

Auch wenn sich einige Teilnehmer daneben benahmen - an der Kleiststraße nutzten einige den Mittelstreifen vor aller Augen als Toilette - war die Stimmung bis in den Abend hinein entspannt. Viele Leute schienen angeheitert, viele hielten Plastikbecher und Flaschen mit Bier, Sekt und Energy-Drinks, aber auch mit Fruchtsaft.

Polizeibilanz: "Überwiegend störungsfrei"

Die Polizei war mit rund 600 Beamtinnen und Beamten im Einsatz. Man habe den Versammlungsleiter während der Demo mehrfach auf die Reduzierung des Schallpegels hingewiesen, woraufhin die Schallwerte im weiteren Verlauf eingehalten wurden.

Wegen des "starken Zustroms von Personen aus Richtung des Hauptbahnhofs" habe man den Endplatz um den Bereich des Großen Sterns am Ende erweitert, so die Polizei in ihrer Bilanz des Einsatzes. Mehrfache Aufforderungen an den Versammlungsleitenden, die Musiktrucks in Richtung Großer Stern vorzuziehen, um eine Entzerrung der Versammlung zu erreichen, seien erfolglos geblieben.

In Zusammenhang mit der Versammlung gab es 41 Strafermittlungsverfahren (Körperverletzung, sexuelle Belästigung, Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz und Sachbeschädigung). Außerdem wurden 35 Freiheitsentziehungen durchgeführt. Der Verlauf sei ingesamt aber "überwiegend störungsfrei" gewesen, so die Polizei.

Der Rave im Arte-Livestream

Sendung: rbb Abendschau, 09.07.2022, 19:30 Uhr

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