Interview in der rbb-Abendschau
Die Corona-Pandemie wird nach Einschätzung des ehemaligen WHO-Virologen Klaus Stöhr im Sommer enden. Er sagte am Donnerstag in der rbb-Abendschau, die Pandemie höre dann auf, wenn die Auswirkungen der Corona-Erkrankung mit denen anderer Atemwegsinfektionen wie etwa der Grippe vergleichbar seien. Wenn eine Coronainfektion in einem akzeptablen, normalen Spektrum von Erkrankungen liege, dann sei die Pandemie vorüber.
Der Virologe sieht Anzeichen dafür, dass sich die Corona-Pandemie in diese Richtung entwickelt. Zwar infizierten sich immer mehr Menschen mit dem Virus, das sei aber bereits abgekoppelt von der Krankheitslast. Die Belastung der Krankenhäuser verringere sich schrittweise immer weiter. Wenn der Sommer beginne, werde auch die Pandemie weitgehend vorbei sein, so Stöhr.
Bis dahin könnten sich aber noch viele vor allem Ungeimpfte infizieren, die 60 Jahre oder älter sind. Es seien noch 2,5 Millionen Menschen in dieser Altersgruppe nicht geimpft. Vor allem die über 60-Jährigen sollten sich überlegen, sich boostern zu lassen, empfahl der Virologe. Auch im kommenden Winter werde zumindest für ältere Menschen eine weitere Impfung notwendig sein, so Stöhr.
Sendung: Abendschau, 13. Januar 2022, 19:30 Uhr
Artikel im mobilen Angebot lesen