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Video: Abendschau | 13.01.2022 | Ulli Zelle | Studiogast Klaus Stöhr | Quelle: dpa/Bodo Schackow

RKI- und Divi-Auswertung

Deutliche Mehrheit der Corona-Intensivpatienten ist ungeimpft

Eine aktuelle Auswertung belegt: Impfungen schützen vor schweren Corona-Verläufen - und vor Einweisung in Intensivstationen. Dort liegen vor allem ungeimpfte Patienten. Der Anteil geboosterter Menschen ist im Intensivbereich äußerst gering.

Fast zwei Drittel der in den vergangenen Wochen aufgenommenen Corona-Patienten auf Intensivstationen sind ungeimpft. Das geht aus einer gemeinsamen Untersuchung von Robert Koch-Institut und Intensivmediziner-Vereinigung DIVI hervor, die am Donnerstag veröffentlicht worden ist.

Den Zahlen zufolge waren zuletzt von knapp 9.000 Intensivpatienten, bei denen der Impfstatus bekannt war, 62 Prozent ungeimpft. Weitere zehn Prozent verfügten über einen unvollständigen Immunschutz (Genesen ohne Impfung beziehungsweise nur Erstimpfung), 28 Prozent hatten eine vollständige Grundimmunisierung (Zweifach-Impfung) oder bereits eine Auffrischungsimpfung. Der Anteil mit Boosterimpfung an sich lag dabei bei ca. 5,8 Prozent.

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Divi-Analytiker sehen vorherigen Trend bestätigt

Die Auswertung umfasst Einlieferungen in Intensivstationen seit Mitte Dezember vergangenen Jahres. Seit dem Zeitpunkt melden alle Intensivstationen in Deutschland mit Akutversorgung täglich den Impfstatus der zum Vortag neu aufgenommenen Corona-Patienten. Die Daten werden dabei anonymisiert erfasst.

Von den Ergebnissen zeigen sich die Divi-Auswerter nicht überrascht: Die Zahlen der neuen täglichen Abfrage im Intensivregister "bestätigen damit die Erkenntnisse zum Anteil ungeimpfter und geimpfter COVID-19-Patient*innen auf Intensivstationen, die im Wochenbericht des Robert Koch-Instituts basierend auf den IfSG-Meldedaten veröffentlicht werden", heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung [divi.de].

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Je mehr Impfungen, desto mehr Impfdurchbrüche

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Intensivregister-Daten keine Rückschlüsse auf eine Unwirksamkeit der Impfung zulassen. Wichtig sei bei der Beurteilung von Impfdurchbrüchen die sich weiter nach oben bewegende Impfquote der Bevölkerung.

Je mehr Menschen geimpft seien, desto mehr Impfdurchbrüche seien möglich, erklärt das RKI. Letztlich könne damit auch die Zahl geimpfter Menschen in Krankenhäusern steigen. Im Verhältnis zu der Zahl der ungeimpften Patienten machen diese aber nach wie vor die klare Minderheit aus, wie die Zahlen des RKI und Divi erneut zeigen.

In Deutschland hat die Mehrheit der Menschen eine vollständige Grundimmunisierung gegen das Coronavirus erhalten. Rund 72 Prozent der Bevölkerung sind vollständig, in der Regel also zweimal, geimpft. Knapp 75 Prozent haben bislang eine Impfspritze bekommen. 45 Prozent der Menschen in Deutschland haben eine Auffrischungsimpfung erhalten. Aktuell liegen knapp 3.000 Corona-Patienten auf Intensivstationen. Am 7. Dezember waren es noch knapp 5.000.

Sendung: Inforadio, 13. Januar 2022, 16 Uhr

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