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Quelle: dpa/Merz Merz GmbH & Co. KG/Senatskanzlei

Terroranschlag am Berliner Breitscheidplatz

Goldener Riss wird am Jahrestag des Anschlags enthüllt

Am 19. Dezember jährt sich der Terroranschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche. Bei der Gedenkveranstaltung soll an die Opfer erinnert - und laut Senatskanzlei auch das Mahnmal am Ort des Anschlags enthüllt werden.

Am ersten Jahrestag des Terroranschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche wollen Land und Bund gemeinsam an die Opfer erinnern. Bei der Gedenkveranstaltung am 19. Dezember solle auch ein Mahnmal am Ort des Anschlags enthüllt werden, antwortete die Senatskanzlei auf eine parlamentarische Anfrage der FDP. Die Planungen würden derzeit mit der Bundespolitik abgestimmt.

Inschrift nennt die Namen aller Todesopfer

Ein goldener Riss im Boden soll an die Opfer erinnern. Eine Jury hatte sich im September für diesen Vorschlag ausgesprochen. Der Entwurf stammt vom Designerbüro Merz Merz. Dem Entwurf zufolge soll der Riss einen Teil des Bodens auf dem Breitscheidplatz durchziehen und mit einer goldfarbenen Legierung aufgefüllt werden. Die Namen der Todesopfer und ihre Herkunftsländer sollen auf der Vorderseite der Stufen vor der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche stehen.

Die Inschrift soll lauten: "Zur Erinnerung an die Opfer des Terroranschlags auf dem Weihnachtsmarkt am 19. Dezember 2016. Für ein friedliches Miteinander aller Menschen. In dieser Nacht starben:" Dann folgen die Namen. Es entspreche dem ausdrücklichen Wunsch der Hinterbliebenen, die Namen der Todesopfer am Ort des Gedenkens zu nennen, hieß es.

Attentäter hätte früher abgeschoben werden können

Am 19. Dezember 2016 war der tunesische Terrorist Anis Amri mit einem gestohlenen Laster in den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz gerast. Zwölf Menschen, darunter der polnische Fahrer des Lasters, wurden bei der islamistischen Attacke getötet. Mehr als 60 Menschen wurden teils schwer verletzt.

Zuletzt hatten Recherchen des rbb und der "Berliner Morgenpost" ergeben, dass der Attentäter Amri möglicherweise schon viele Monate vor dem Anschlag auf dem Breitscheidplatz hätte abgeschoben werden können. Für die Abschiebung nach Tunesien verlangten die Behörden dort offenbar Abdrücke der gesamten Handfläche Amris. Die lagen dem Bundeskriminalamt auch vor - sie wurden aber nicht weitergegeben.

Sendung: Inforadio, 11.10.2017, 6:00 Uhr

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