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Elbe-Elster

CDU holt mehr Stimmen als SPD und Linke zusammen

Vor sechs Jahren schon waren SPD und Linke gleichauf und sind es auch diesmal wieder - beide verlieren rund vier Prozent. Auch die Bauernvereinigung LUN bleibt zweistellig und legt noch einmal zu. Doch zum eigentlichen Paukenschlag hat die CDU ausgeholt.

Der Himmel ist hoch, Berlin ist weit. Wie auch im Nachbarkreis Oberspreewald-Lausitz orientieren sich die Menschen im Landkreis Elbe-Elster oft mehr am näher gelegenen Sachsen und Sachsen-Anhalt. Von hier aus ist es einfacher, nach Leipzig oder Dresden zum Einkaufen zu fahren, als in die Hauptstadt.

Elbe-Elster, in dessen Osten die Lausitz und in den Norden der Fläming reinragt, ist stark bäuerlich geprägt. In der Region bemüht man sich derzeit, mehr aus dem Hauptstandbein Landwirtschaft zu machen: weg von der traditionellen Lebens- und Futtermittelproduktion, hin zu moderner - und lukrativerer - Agrarwirtschaft. Im Detail bedeutet das einen verstärkten Anbau von Biomasse für Biogasanlagen oder den Verkauf von Strom aus Solarmodulen auf Stalldächern.

Wie viele andere brandenburgische Kreise setzt aber auch Elbe-Elster große Hoffungen in den Fremdenverkehr. Der Tourismusverband wirbt auf seiner Webseite mit einem großen Angebot an Radrouten durch Auen und Wälder, mit Wanderwegen und Wassersportmöglichkeiten. Highlight ist der Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft.

Besichtigt werden können auch alte Industrierelikte - Bergbaugeräte oder Braunkohlekraftwerke. Doch deren aktive Zeiten sind längst vorbei. Größere Industrie-Ansiedlungen gibt es im Landkreis Elbe-Elster mit der Stadt Herzberg als Zentrum heute nicht mehr.

Dramatischer Bevölkerungsschwund

Enstprechend hoch ist die Arbeitslosigkeit - mit 11,6 Prozent höher als der Brandenburger Schnitt. Sinkende Einwohnerzahlen und steigender Altersdurchschnitt verstehen sich schon fast von selbst. Von allen brandenburgischen Kreisen besitzt Elbe-Elster die miserabelste Prognose für die Bevölkerungsentwicklung: Von fast 24 Prozent Schwund bis 2030 gehen die Statistiker aus.

Heute leben rund 107.600 Menschen im Kreis Elbe-Elster. Bei der Kommunalwahl werden hier in drei Wahlkreisen 50 Volksvertreter für den Kreistag bestimmt. Die CDU lag bei der letzten Wahl vorn - mit 27,4 Prozent. Die SPD, zweitstärkste Kraft, fuhr hier dagegen ihr schlechtestes Ergebnis ein: Sie bekam, wie auch in Frankfurt (Oder), 20,8 Prozent. Platz drei erreichte die Linke.

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